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GGEMO-Konferenz: Das Extra wird ganz normal

Die Bundesregierung hatte durch die GGEMO, die als Agentur die Aktivitäten der beteiligten Bundesministerien koordiniert, zur Ideen- und Fachkonferenz in das Berliner Congress-Centrum (bcc) geladen. Dabei wurde offenbar, dass in allen Bereichen von einem Ende des fossil betriebenen Verkehrs ausgegangen wird - trotz des kontrovers diskutierten Mottos.

 

Auf dem Vorplatz waren neben fetten Hybriden aus Deutschland auffällig viele Importmodelle wie Nissan Leaf oder Tesla Model S. Im Erdgeschoss des bcc stand ein ultraleichtes E-Mobil, dessen Karrosserie vornehmlich aus Kunststoff besteht. Das CITY eTAXI ist auch aus Sicht des BSM ein vernünftiges Auto. Sogar der Geschäftsführer des VDA, Kai Lindemann, sieht in der Suche nach dem "stadtgerechten Auto" den Erfolgsweg der VDA-Mitgliedsunternehmen, die bislang vor allem Interesse an der "autogerechten Stadt" hätten.

Das bemerkenswerte Motto der "Fach- und Ideenkonferenz" der Bundesregierung wurde wiederholt zitiert. Aber worin die ReferentInnen eine "Extravaganz für Wenige" sahen, war nach 2,7 Milliarden Euro Förderung erfreulich bunt, während die "automobile Normalität der Zukunft" eine elektrische sei. Im Panel A schien Prof. Barbara Lenz (DLR, Foto links in der Mitte zwischen eMo-Chef Lobenberg und Prof. Kampker von Streetscooter) die widrigen Umstände beim Laden für extravagant zu halten. Bei den zu erwartenden Fortschritten im Bereich Batterie sei damit aber Schluss.

Überhaupt wurde auf der Konferenz sehr viel Vertrauen in die deutsche Ingenieurskunst bewiesen. Wie schon in der Studie von e-mobil BW, die auf dem BSM-Forum der MobiliTec 2015 vorgestellt wurde, erwarten viele Experten einen Technologieschub, an dem deutsche Hersteller stärkeren Anteil haben werden als bisher, wo man der Konkurrenz aus Fernost u.a. hinterherläuft.

Die Autos vor der Tür waren - im Unterschied zum letzten Jahr - vor allem erhältliche elektrische Fahrzeuge, und nicht nur hybride aus deutscher Herstellung (vgl. Foto des BVG-Fuhrparks rechts). Sogar Teslas waren dabei. Schon mit der Eröffnung durch Staatssekretär Bomba (Foto oben rechts) wurden die anwesenden Experten auf eine produktive Veranstaltung eingestimmt, deren Handlungsempfehlungen das weitere Regierungshandeln leiten sollten.

Kanzleramtsminister Altmaier kam "geladen wie ein Tesla am Supercharger" von den Verhandlungen zur Stromtrasse. Die Energiewende stößt weiterhin auf einigen Widerstand bei den beteiligten Unternehmen, ähnlich zäh verhält es sich bei der Verkehrswende. Beim Ausbau der Infrastruktur wiederum müsse man laut EU-Kommisar Günther Oettiner die richtigen Prioritäten setzen. "Lieber Schlaglöcher als Funklöcher" lautete sein Aufruf.

Der Durchbruch der Elektromobilität scheint, so der Gesamteindruck, nur eine Frage der Zeit. Unklar ist zwar noch, welche Transformationen diese Entwicklung mit sich bringt. Mit der Kaufprämie für Hybride steht die Bundesregierung weiterhin eher auf der Bremse...