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Studie bestätigt Umweltfreundlichkeit der Elektromobilität

Den BSM und viele andere Kenner der Materie überrascht es nicht: Eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor ist ohne Ausbau der Elektromobiliät nicht zu erreichen. Zu diesem Ergebnis gelangt ein Ende Juni in Berlin veröffentlichtes Verbändekonzept.

Unter dem Titel "Klimafreundlicher Verkehr in Deutschland" fordern einige der wichtigsten Umweltverbände Deutschlands neben Verkehrsvermeidung und der Verlagerung auf umweltfreundlichere Transportmittel auch Effizienzsteigerungen und den Einsatz von Elektrofahrzeugen. "Die Ergebnisse des Verbändekonzeptes bestätigen auch das langjährige Engagement des BSM für eine nachhaltige Mobilität," äußerte sich der BSM Vorsitzende Thomic Ruschmeyer: "Der Verkehrssektor muss einen viel größeren Beitrag zur Reduzierung schädlicher Emissionen leisten als bisher erfolgt oder auch nur geplant ist."

Der World Wildlife Fund Deutschland (WWF), der Bund für Naturschutz und Umwelt Deutschland (BUND), Germanwatch, Naturschutzbund (Nabu) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) haben das Konzept gemeinsam veröffentlicht. Wissenschaftliche Unterstützung lieferte das Freiburger Öko-Institut, das noch auf dem BSM-Forum bei der MobiliTec 2011 einen Umweltbeitrag der Elektromobilität bezweifelt hatte. Der VCD wiederum hat bisher in seiner jährlichen Umweltliste elektrische Fahrzeuge nicht - oder nur in einer Spezialwertung - berücksichtigt mit dem Hinweis auf die geringen Verkaufszahlen. Damit stellte der VCD die Elektromobilität in ein Reservat, obwohl ihre Vorteile gerade im direkten Vergleich mit Verbrennungstechnologie deutlich werden.

Reduzierung der CO2-Emissionen
Das Verbändekonzept widmet sich den möglichen Beiträgen der Mobilität zur Energiewende. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung könnten nur erreicht werden, wenn "der Verkehrssektor fast vollständig frei von Treibhausgasemissionen" wird. Bis 2050 müsste der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um fast zwei Drittel verringert werden. Eine nahezu vollständige Minderung der Emissionen von etwa 95 Prozent ist nur zu erreichen durch "den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien sowie Gas- und Flüssigkraftstoffen auf regenerativer Basis ergänzt werden, sofern diese ökologisch verträglich bereitgestellt werden können."

In dem Szenario des Verbändekonzeptes nehmen die Nutzung von Fahrrädern, Pedelecs, ÖPNV und elektrisch betriebenem Carsharing erheblich zu, während sich die Zahl der Pkw halbiere. Hierzu fordern die Verbände einen CO2-Grenzwert von von 65-68g/km für alle Neuwagen ab 2025, der nach fünf weiteren Jahren nochmals gesenkt wird auf 50g/km. So käme die Elektromobilität in Schwung.

Wirkung in den Städten
In einer Presseerklärung zur Veröffentlichung des Verbändekonzepts fordert der VCD-Experte Michael Müller-Görnert nun, die geltenden CO2-Vorgaben für Neuwagen daher kontinuierlich weiterzuentwickeln, um "alle Potenziale zur Effizienzsteigerung zu nutzen und den Markthochlauf für elektrische Antriebe konsequent voran zu treiben." Der Leiter Verkehrspolitik beim NABU, Dietmar Oehliger, hofft auf besondere Beachtung des Konzeptes in großen Städten: "Das Auto wird dort an Bedeutung verlieren.  Weniger Lärm, weniger Abgase und mehr Raum für die Menschen machen die Städte dann deutlich lebenswerter."

Maut und Schiene
Darüber hinaus fordert Werner Reh (BUND) eine "Ausweitung der Lkw-Maut auf sämtliche Straßen und eine entfernungsabhängige Pkw-Maut." Dr. Manfred Treber von Germanwatch hofft außerdem auf erhöhte Fahgastzahlen im Schienennahverkehr, nachdem die notwendige Aufstockung der Regionalisierungsmittel beschlossen wurde. Die Umweltverbände fordern außerdem einen Abbau der Steuerausnahmen für den Flugverkehr und einen wirksamen Emissionshandel unter Einbezug internationaler Flüge.

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