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Eine schöne lange Nacht

Die lange Nacht der Wissenschaften war für den BSM eine erfolgreiche Veranstaltung. Gemeinsam mit den Nachbarn "Lautlos durch Deutschland" und dem "Smart Grid"-Demotruck von e.on wurden nahezu 1.000 Besucher gezählt. Dabei wurden nicht nur Elektromobile von Tesla bis Paula ausprobiert. Auch die Vorträge, die im CEE angeboten wurden, fanden ein interessiertes Publikum.
Eine schöne lange Nacht

Eingang zum CEE (bw)

 

Die Kreuzung der Berliner Wilhelmstraße mit der Kolonnade glich einem Bienenkorb. Alle möglichen Fahrzeu ge surrten umher, und die Besucher der langen Nacht der Wissenschaften ließen sich ihre Fragen erklären. Während noch im letzten Jahr generelle Neugier oder auch offene Skepsis vorherrschte, hatte Manuel Dannenberg, Geschäftsführerin von Lautlos, den Eindruck, dass das Interesse dieses Jahr sehr viel positiver und gezielter war: "Einige sind tatsächlich auf der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug." Zwischen ihrem Ladengeschäft und dem CEE, in dem der BSM Hauptstadtbüro unterhält, gab es reichlich Gelegenheit zum Ausprobieren. Dabei kamen Fahrzeuge zum Einsatz, die nicht nur wegen ihres Antriebes auffallen. Ein Liegefahrrad namens BOTrike schoss über den Asphalt. Die Motorräder von Vectrix - ausgestattet mit englischem Tachometer erreichen bei "30"  Ortsgeschwindigkeit. Auch das Lastenfahrrad von JEWO war ein begehrtes Testobjekt.

 

 



iMiev vom Autohaus Hadad (links), ein TWIKE und zwei Vectrix vor dem CEE (Fotos hsp/ok)

 

Individuell mobil
Besonderes Interesse galt der Renault Twizy. Die Industrie-Designer Harold Schurz-Preißer und Torsten Redlich, die ebenfalls im CEE Ihre Büros haben, zeigten sich begeistert von dem französischen Zweisitzer (s. Foto rechts/mb).

Dagegen ist der iMiev "ein richtiges Auto", wie ein Tester anerkennend  feststellte. Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität erfüllt er die Erwartungen, die zur Zeit noch an ein Auto gestellt werden. "Im Tazzari ist es dagegen noch ziemlich laut."

Auch das Muskel-Strom-Hybrid von TWIKE erregte einiges Aufsehen, auch wenn es nicht zur Probe gefahren werden konnte.


Interessiertes Publikum
Im CEE hatte der BSM einen Vortragssaal für kurze Statements eingerichtet. Zum Einstieg gab der

Andreas Reinhardt stellt den Solar-Calculator vor (ok)

BSM-Vorsitzende Thomic Ruschmeyer einen allgemeinen Überblick zur Situation in der Elektromobilität. Mit dem LEMnet.org und einem Solarrechner konnte Vorstand Andreas Reinhardt dem Publikum zwei leicht zugängliche Tools vorstellen, die die Akzeptanz elektrischen Fahrens erhöhen könnten. Der ganz handfesten Technik der Batterien widmete Dipl.-Ing. Erik Manthey seinen Beitrag.

Diese Beiträge fanden ebenso gute Resonanz wie die Erläuterungen der lautlos-Geschäftsführerin Manuela Dannenberg, von Pablo Thier (naturstrom) und des e.on-Vertreters. Ganz offenbar gibt es weiterhin ein großes Interesse sowohl an technischen Einzelheiten wie an praktischen und wirtschaftlichen Fragen. Beim BSM findet sich zu jedem Aspekt der Elektromobilität ein kompetenter Gesprächspartner.


Der Rekord-Tesla
Der Tesla Roadster ist an sich schon ein herausragendes Fahrzeug. Hansjörg von Gemmingen aus Karlsruhe hat im Frühjahr 2012 die Marke von 200.000 elektrisch gefahrenen Kilometern geknackt und ist damit Rekordhalter in Deutschland. Wenn der Karlsruher die zahlreichen Interessenten um den Block kutschierte, konnte er nur mit Mühe die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km einhalten.

Niemand verbucht soviel Strecke auf dem Tacho seines E-Mobils wie von Gemmingens Tesla. Inzwischen steht der Zähler bei etwa 216.000 km. Diese Leistung beeindruckt umso mehr als der Akkusatz in der Lotus-Karosserie mittlerweile 40% Kapazität eingebüßt hat. Der Karlsruher rechnet mit einer Reichweite von etwa 200 km.

 


Andere Tesla-Fahrer haben daher die Verfolgung aufgenommen in der Hoffnung, von Gemmingen irgendwann einzuholen.


Der Rekord von Gemmingens Tesla wird gejagt (hsp)


Das intelligente Wohnzimmer von Familie Witt


e.on-Truck auf Naturstrom
Der Energieversorger EON demonstrierte in einem Truck die Möglichkeiten des intelligenten Strommanagements. In der kleinen Wohnung der Familie Witt, die in dem Truck aufgebaut war, konnten sich die Besucher ein Bild vom "smarteren" Leben der Zukunft machen. Bislang wird es nur wenige Menschen geben, die tatsächlich umsetzen, was die Technik schon ermöglicht.

Die Versorgung des Trucks mit 400 V Drehstrom hatte der BSM übernommen. Diese Art Infrastruktur hat E.on an anderen Standorten nicht vorgefunden. Allerdings lief Smarterleben-Truck auf diese Weise mit echtem Naturstrom ...


Gruß aus dem alten Jahrtausend
Die Straße "An den Kolonnaden" wird zur Zeit erheblich stärker befahren als üblich, weil die parallel führende Voßstraße gesperrt ist. Gut hörbar - positiv ausgedrückt - drängelten sich dieselnde Kisten durch den elektrischen Bienenschwarm zum beiderseitigen Verdruss.

Als ein amerikanischer Straßenkreuzer eine besonders breite Durchfahrt beanspruchte, wurde es besonders deutlich: Hier quält sich ein Dinosaurier durch die Straßen. Die sind schon nicht für ihn gemacht, seine Zeit geht langsam vorbei.

Reges Treiben (Foto ok)


Diese 12. Lange Nacht der Wissenschaften hat vielen Besuchern den elektrischen Antrieb unter Nutzung erneuerbarer Energien näher gebracht. Eine nachhaltige Mobilität hängt nicht nur von vielen weiteren technischen Verbesserungen und Entwicklungen ab, sondern auch davon, dass die Menschen über die Umstände informiert werden, unter denen sie möglich ist. Aber nicht nur das Wissen um die Vorteile des Fahrens mit Strom wird das Verkehrsverhalten ändern, sondern vor allem das Erlebnis, wie viel Vergnügen die Fortbewegung ohne Lärm oder Gestank macht.

Die letzte Sonne (Foto tr)

Fotos: Barbara Wilms (bw), Olaf Kiesewalter (ok),
Harold Schurz-Preißer (hsp), Torsten Redlich (tr)
und Matthias Breust