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BSM fordert Ehrlichkeit bei Emissionen

Was sind die Konsequenzen des Skandals um gefälschte Abgaswerte?

von Thomic Ruschmeyer, Udo Werges und Patrick Zankl

Für den BSM und seine Mitglieder ist es schon lange klar: Die Zeit des Verbrennungsmotors neigt sich dem Ende – er ist vor allem im PKW ein Auslaufmodell. Die zunehmende Hybridisierung bildet eine Brückentechnologie zu emissionsfreier E-Mobilität, die von erneuerbaren Energie angetrieben wird.

Arme Ingenieure

Selbst VW mit seiner hohen Kompetenz speziell bei Dieselmotoren war schon seit dem Jahr 2009 nicht mehr in der Lage, den Spagat zwischen optimaler Leistung und minimalem Verbrauch - und damit auch minimalen Emissionen - zu schaffen. Um die Motoren noch am Markt verkaufen zu können, wurde im Sinne einer „Kostenoptimierung“ systematisch und bewußt die Manipulationen der Motor-Steuersoftware betrieben. Anders konnte die VW AG offensichtlich die geforderten Abgaswerte nicht mehr erreichen, ohne zugleich den Kostenrahmen der Fahrzeuge zu sprengen.

Teuer erkauft

Die Umwelt blieb dabei auf der Strecke. Von einem Konzern, der wie VW großteils Eigentum des Landes Niedersachsen ist, wurden so über Jahre die Folgekosten einer gesundheitsschädlichen Technologie auf die Allgemeinheit abgewälzt, also auch auf Fußgänger, Fahrrad- und Bahnfahrer. Die Kfz- und Mineralöl-Steuern decken dies bei Weitem nicht ab.

Klar ist, „clean Diesel“ gibt es nicht. Ebenso sind auch alle anderen Verbrennungsmotoren nicht emissionsfrei zu betreiben. Gegen die Manipulationen auf dem Prüfstand helfen auch unangekündigte Abgasmessungen im alltäglichen Verkehr nicht, auch wenn dabei „technische Änderungen“ in der Motorsteuerung, bei Auspuffanlagen etc. besser erfasst würden.

Eine weitere Emission - der Lärm - entfällt im Übrigen auch bei Elektrofahrzeugen. Nur Fahrzeuge ohne Auspuffanlagen können wirklich emissionsfrei sein, vor Ort und unter (möglichst direkter) Nutzung von erneuerbaren Energien auch generell.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Emissionsmessungen vom lebensfremden NEFZ auf einen „real emission test“ umstellen, damit die echten Werte der Emissionen und (Flotten-)Verbräuche für die Kunden erkennbar sind: Die Einhaltung der von der Automobilindustrie selbst ausgehandelten Flottengrenzwerte können in Zukunft bestehen bleiben als Mindeststandard für Mensch und Umwelt;
  • die tatsächlichen Gesamt-Emissionen feststellen und kommunizieren: Es braucht offensichtlich auch eine Überwachung der Überwachung von Fahrzeugemissionen - sowie Konsequenzen bei Nichteinhaltung;
  • die Folgekosten der Eimissionen berechnen: Eine kostengerechte Darstellung der Antriebssysteme hilft künftige Manipulationen zu verhindern;
  • die tatsächlichen Abgasemissionen aller neuen Fahrzeuge besteuern: Die wahren Kosten für alle Folgen werden auf die Verursacher umgelegt;
  • Kosten des elektrischen Antriebs neu bewerten: Anschaffung und Betriebskosten können angesichts der aktuellen Erkenntnisse ehrlich vergleichen werden.

Strom ist da

Bereits heute ist das Elektrofahrzeug offenkundig während seiner Lebensdauer nicht nur hinsichtlich der Emissionen, sondern auch der Betriebs- und Folgekosten günstiger als ein vergleichbares Verbrenner-Fahrzeug. Die Umweltverträglichkeit kommt als Faktor der Lebensqualität (besonders in Ballungsräumen) noch hinzu, ebenso die Möglichkeit der direkten und effizienten Nutzung von erneuerbaren Strom. Für die von der Bundesregierung angepeilten eine Million E-Fahrzeuge benötigen wir dabei nur 0,3% unseres gesamten derzeitigen Stromverbrauchs. Dies ist problemlos mit Windrädern und/oder Solarparks realisierbar.

Ein Auslaufmodell

Der Verbrennungsmotor ist ganz allgemein nicht mehr konkurrenzfähig und wird nur durch Manipulationen und Tricks begleitet von intensiver Lobbyarbeit künstlich am Leben erhalten.

Machen Sie mit, beenden Sie das fossile Zeitalter - nicht nur, aber besonders im Verkehrsbereich!

 

Thomic Ruschmeyer
Vorstand des BSM