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Steyerberger Thesen

PRÄAMBEL:

Der Bundesverband Solare Mobilität e.V. (BSM) wurde 1989 gegründet, den Lebensgarten Steyerberg e.V. gibt es bereits seit 1985. Beide sehen seit ihrer Gründung in der Elektromobilität ein enormes Potenzial, zu einer nachhaltigen Verkehrs- und Energiewende zu gelangen. Der Umsetzung der Energiewende war während dieser Zeit ein zentrales Ziel der Vereinsarbeit.

Das 25. Jubiläumsjahr des BSM und die 2. E-Mobilisten-Tagung an Niedersachsens ältester Solartankstelle seit 1991 nehmen die beiden Vereine zum Anlass, gemeinsame Thesen zur Verkehrs- und Energiewende zu formulieren:

  1. Die Energiewende ist ohne Verkehrswende nicht zu erreichen

  2. E-Mobilität ist Wirtschaftsfaktor und Wachstumstreiber

  3. E-Mobilität erhöht die Lebensqualität

  4. E-Mobilität funktioniert überall

 

Die Energiewende braucht eine Verkehrswende
Das Leitbild der „Elektromobilität im ländlichen Raum“ ist die Verwirklichung von energieeffizienter, emissionsarmer und bezahlbarer Mobilität in den ländlichen Regionen, in denen die Lebenswelten Arbeiten, Wohnen und Freizeit durch die Elektromobilität sichtbar und erlebbar miteinander verknüpft werden. Im Idealfall kann Elektromobilität durch intelligentes und multimodales Mobilitätsmanagement nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umwelt-, Klima und Lärmschutz leisten, sondern auch den Verkehrsfluss nutzerfreundlicher und effizienter gestalten.

Sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV
Ziel ist die Entwicklung eines neuen Gemeinschaftsverkehrs für ländliche Räume, der einerseits einen Beitrag zur Ergänzung und Stärkung des traditionellen öffentlichen Linienverkehrs leistet und andererseits die Abhängigkeit weiter Bevölkerungsteile des ländlichen Raums vom motorisierten Individualverkehr reduziert.

Zur Verwirklichung dieses Ziels sollten erprobt werden, wie der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) durch den Einsatz von bedarfsgesteuerten (Elektro-) Kleinbusse, die Integration von E-Car-Sharing-Modellen für sowie die infrastrukturelle Anbindung von Elektrozweirädern ergänzt oder erweitert werden kann.

Insbesondere die Schwachstelle „Haus-Tür“ des ländlichen öffentlicher Personennahverkehrs sollte auf die Eignung der verschiedenen Elektrofahrzeuge untersucht werden. Solche Fahrzeuge können die Lücke zwischen den Individualverkehrsmitteln motorisierten Pkw einerseits und Fahrrad andererseits schließen. Ihre Alltagstauglichkeit sollte erprobt, die Akzeptanz der Nutzer untersucht werden:

  • Elektro-Zweiräder und Elektro-Leichtfahrzeuge im Alltagsverkehr (speziell im Schülerverkehr) als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV. Lässt sich über die Bereitstellung einer entsprechenden (Park- und Lade-)Infrastruktur für (privat betriebene) Elektro-Zweiräder und -Leichtfahrzeuge die Erreichbarkeit und Nutzung bestehender ÖPNV-Angebote verbessern? Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist außerdem zu untersuchen, inwieweit die Mobilität älterer Menschen und die Erreichbarkeit regelmäßig bedienter ÖPNV-Haltestellen durch Elektro-Zweiräder erleichtert werden kann.
  • Elektro-Leichtfahrzeuge in einem Sharing-Modell in Kombination mit einem bedarfsgesteuerten Kleinbusangebot als Grundlage eines umfassenden Mobilitätsangebotes im ländlichen Raum.
  • Elektrofahrzeuge im Ausflugsverkehr. Kann das touristische Potential ländlicher Räume durch Einbindung der E-Mobilität in die touristische Leistungskette gestärkt werden?
  • Multimodularität als Schlüsselfaktor zur barrierefreien Nutzung. Allen Einsatzvarianten gemeinsam ist die Erprobung bzw. der Einsatz von Online-Buchungs-Systemen und nutzerspezifischen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)-Services. Durch diese Kombination von innovativen Fahrzeugtechniken, Buchungssystemen und IKT-Services sollte die bisher wirksame Zugangsschwelle zu alternativen Bedienformen wirkungsvoll gesenkt werden.

 

Die momentane Akzeptanz mehrstufiger, multimodaler Mobilitätsketten, d.h. die Kopplung von Motorisierter Individualverkehr (MIV) und ÖPNV, bei Pendlern im ländlichen Raum ist relativ gering. Allein der Austausch konventioneller Verbrennungsfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge wird das Akzeptanzproblem nicht lösen. Daher gilt es zukünftig u.a. durch regionale Modellprojekte und Forschungsvorhaben nutzerspezifische, Informationstechnik (IT)-basierte Angebote sowie Geschäfts-, Betreiber- und Betriebsmodelle zu entwickeln und zu testen. Neben der Identifizierung von vorhandenen Hürden auf dem Weg zu einem Umstieg auf multimodale Verkehre müssen durch die Analyse des tatsächlichen Mobilitätsbedarfs ausgewählter Bevölkerungsgruppen ländlicher Räume, typische Mobilitätsprofile identifiziert werden, die für den Einsatz von Elektro-Fahrzeugen und -Zweirädern in mulitmodalen Mobilitätsketten geeignet sind.

Steyerberg gehört zu der steigenden Zahl deutscher Regionen, in denen mehr erneuerbarer Strom produziert wird als verbraucht – aktuell 218%. Durch ein intelligentes Strommanagement könnte Steyerberg heute schon nicht nur alle Haushalte und Betriebe mit Strom beliefern, sondern auch noch die gesamte Mobilität damit versorgen.

Die E-Mobilität wiederum hilft bei der Stabilisierung der Stromnetze zu stabilisieren und verringert den Bedarf an zusätzlichen Stromtrassen. Sie können sogar als mobile Speicher genutzt werden und bei Bedarf Energie zurück ins Netz speisen.

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