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Hauptsache Laden | eMove 2018

Die eMove 360° Europe hat gezeigt, dass die Elektromobilität sich in allen Bereichen sehr gut entwickelt außer im Protfolio der OEMs. Kein einziger Volumenhersteller war vertreten, der VW T6 DoKa auf unserem Stand war von einem Umrüster elektrifiziert worden, Bei der Ladetechnik dagegen herrscht bunte Vielfalt. Auch das hat Tradition bei der einzigen reinen Elektromobilitätsmesse Deutschlands, auf der der BSM 2018 zum 10. Mal dabei war.

Text+Fotos: mb/BSM

Der BSM deckte mit seinen Partnern die Bereiche Speichern, Ladeinfrastruktur-Systemen und Fahrzeugtechnik ab. Mit zwei Transportern, die der BSM unter dem Motto e-mobil im Betrieb präsentierte, stand also das Laden im Vordergrund - nicht nur auf dem Gemeinschaftsstand, sondern auch auf der eMove insgesamt.

Richtige Fahrzeuge waren aber selten, daher war der Andrang groß. Der VW T6 DoKa von Advanced Drive Technology (ADT) wäre fast gegen bar aus der Halle gefahren. Auch der eSprinter von ISEE (re.) war eine große Attraktion. Die schönsten Autos der eMove waren ein Retro-Einzelstück, der e-Go und ein autonom fahrender Twizy. Draußen fuhr ein Sono Sion, und direkt neben dem BSM standen die zwei aktuellen Tesla-Modelle S und X, die auch immer noch viel Aufmerksamkeit erhalten.

Der Auftritt des e.Go war eindrucksvoll (u.li.), umso mehr als andere Automobilhersteller abwesend blieben - auch das hat Tradition. Man fragt sich schon, wie der Markthochlauf in einem Segment bewältigt werden soll von Unternehmen, die überhaupt kein Interesse an dem Umfeld zeigen, nicht an Ladeinfrastruktur, nicht an Services rund um das Elektroauto, an Presse oder eben Verbänden wie dem BSM. Alles Engagement scheint darin zu liegen, mit politischem Einfluss und technischen Tricks das alte Geschäftsmodell abzusichern und in Förderprojekten extern Mittel und know-how zu akquirieren, über die sie eigentlich in-house verfügen sollten. Rechts ein Blick in den VW T6, der mit Technik von E-Car-Tech umgerüstet wurde. Über eigene Lkw verfügt Volkswagen aktuell nicht, aber die Nachfrage ist groß.

 

Auf dem Münchner Messegelände war ansonsten sehr viel Infrastruktur zu sehen. Alle größeren Hersteller waren vertreten. Das ist umso erstaunlicher, als noch vor ein paar Jahren das Laden von Elektrofahrzeugen als nicht kostendeckend bezeichnet wurde - auch von uns. Mit der Aussicht auf einträgliche Preise beim Schnellladen, der Einbindung in andere Kalkulationen (etwa bei Kundeparkplätzen) und nicht zuletzt den umfangreichen öffentlicher Förderung hat sich das massiv geändert. Auf dem BSM-Stand präsentierte Parkstrom (u.re.) die seine eichrechtskonforme Ladelösung mit EC-Abrechnung. Nebenan war erstmals die Plug'n Charge GmbH (li.) dabei, deren Ladesäulen aus speziellem Beton schon äußerlich ein amtliches Stadtmöbel darstellen.

Apropos Ladeinfrastruktur: Wer in einem E-Fahrzeug angereist war, konnte kaum auf einen Platz an einer der wenigen Ladepunkte hoffen. Offiziell gab es auf verschiedene Plätze verteilt 10 Stationen, einige mehr waren geplant, fehlten aber wegen technischer Probleme. Während in den Messehallen die Infrastruktur-Anbieter mit professionellen Auftritten ihr gesundes Wachstum spiegelten, herrschte draußen ladetechnisch Kümmernis.

Der BSM-Vorstand zieht seit einigen Jahren den Fußweg vor und freut sich darauf, vielleicht im nächsten Jahr mit Kleinstelektrofahrzeuge im Sinne der kommenden Verordnung zwischen Quartier und Messe unterwegs zu sein. Einstweilen haben wir uns der Intiative des BEM und anderer angeschlossen, mit der eine liberale Haltung gegenüber diesem Segment angestrebt wird. Viele Unternehmen in Deutschland bieten Fahrzeuge wie e-motorisierte Skate- oder Hoverboards an, die weiterhin von der Teilnahme am Verkehr ausgeschlossen bleiben. Die mit der geplanten Verordnung erlaubten Fahrzeuge sind wiederum nur dann zulassungsfähig, wenn sie bis zur kompletten Spaßfreiheit ausgestattet sind. Wer will einen Tretroller mit Klingel, Blinker und Helm fahren, von Mofa-Führerschein, Prüfplakette und max. 20 km/h ganz zu schweigen.

eMove-Awards

In der Münchner Glyptothek (u. li.) stehen Büsten von Sokrates, Miltiades und Caligula. Zwischen diesen Größen der Philosophie und Staatsführung wurden die eMove-Awards verliehen. Zur Jury gehörten der BSM-Vorsitzende Thomic Ruschmeyer und das langjährige Mitglied Winfried Rauscheder (u.li.), die auch als Laudatoren auftraten. Der Schauspieler und i3-Fahrer Hannes Jaenicke (re.) übergab den Award an die Herren von MW Motors aus Tschechien, die in der Kategorie 'Electric Vehicle' den "Passenger"-Preis gewannen.

In der Kategorie Mobility Concepts gewannen unsere EUREF-Nachbarn von Hubject für ihre Plug&Charge-Lösung (li.). Bei Charging & Energy ging der Preis an die WallBe-Ladestation 'Max'. Den Powertrain-Award erhielt ein "Light"-Motor mit hohlen Kupferdrähten, die innen gekühlt werden. 'Blickfeld' aus München haben mit LiDAR einen Lasersensor für autonomes Fahren entwickelt. Als Electric Vehicle wurden neben dem Luka EV (re.) der Rytles 'MovR' (Light) und ein Bagger von SunCar (Commercial) prämiert.