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Grußwort zur 16. Internationalen Konferenz für Alternative Mobilität

Der BSM ist stolz als Partner zur mittlerweile 16. Konferenz des Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern beitragen zu dürfen. Nachstehendes Grußwort zum Start der Konferenz am 9.9.2019 gibt einen Zwischenstand zur Entwicklung aus Sicht des Traditionsverbands.

 

Mit seiner jährlichen und nun 16. "Internationalen Konferenz für Alternative Mobilität" zeigt das Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern wie auch mit seinen Projekten, wie überzeugend das Konzept von Elektromobilität bei Verwendung erneuerbarer Energien ist. Der BSM ist stolz, zur erfolgreichen Arbeit des Solarzentrums auch in diesem Jahr wieder ein wenig beitragen zu dürfen.

Die Entwicklung im Bereich Verkehr ist weiter besorgniserregend. Auch wenn der Anteil elektrischer Fahrzeuge steigt, und sich nun auch beim Volkswagen-Konzern die deutsche Automobil-Industrie „langsam“ bewegt, liegt noch ein langer Weg vor uns. Ein Blick auf die Straße ist ernüchternd und erfreulich gleichermaßen: Während die absoluten Zahlen bei Elektrofahrzeugen noch gering sind, so sind die Zuwachsraten doch erfreulich hoch, ebenso die Ankündigungen sehr interessanter Elektroautos. Doch es gibt auch Gegenwind, und die Bedenken gegen die Elektromobilität scheinen zahlreicher zu werden. Klimaschützern werden mit ihren eigenen Werkzeugen zur Betrachtung von Nachhaltigkeit gepiesackt. Die Umweltbilanz über die gesamte Lebenszeit eines Gegenstands ist in das allgemeine Bewusstsein gelangt. Der positive Effekt der Elektromobilität für die Umwelt wird durch die Herkunft einzelner Rohstoffe zwar nicht bedroht; trotzdem müssen Fragen nach Lithiumabbau in Südamerika, Kinderarbeit in afrikanischen Kobaltminen oder second-life-Verwendung der Akkus beantwortet werden.

Diese Fragen sind allerdings auch bei der Gewinnung des heute weit verbreiteten Erd-Öl und deren Herstellung zu Benzin und Diesel, sowie auch dem Schweröl zu stellen und in der Energieeffizienz benötigt es zur Herstellung von „Sprit“ (1 Gallone benötigen 6kwh) eben auch externe Energie. Unabhängig davon, wo diese herkommt kann ein aktuelles EAuto damit mind. 50 km weit fahren, ein leichtes E-Mobil locker das Doppelte.

Mit dem wachsenden Angebot an elektrischen Fahrzeugen dürfen wir allerdings damit rechnen, dass diese Zusammenhänge von den Herstellern nicht nur erklärt werden. Eine nachhaltige Fertigung mit - zusätzlichen - erneuerbaren Energien muss das Ziel sein. Die Windräder vor der Leipziger BMW-Fabrik waren ein Anfang, Teslas Gigafactory in Nevada ein Meilenstein. Auf diesem Weg bleiben wir alle, der BSM als Verband, Institute wie das
Solarzentrum, viele der Konferenz-Besucher und letztlich jede Fahrerin, jeder Fahrer eine elektrischen Autos gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten. Und wir brauchen für eine erneuerbare Elektromobilität nicht nur die dafür benötigten zusätzlichen erneuerbaren Energien (ca. 10-15% von gesamten Strombedarf), sondern auch die passende Infrastruktur, sowie lieferbare und bezahlbare E-Fahrzeuge und zwar aller Art, speziell alltagstaugliche und effiziente und keine „Super-Sportwagen“!

Der elektrische Antrieb wird jedoch immer selbstverständlicher als Bestandteil einer Mobilität der Zukunft betrachtet. Kleine und Kleinst-Fahrzeuge wie eTretroller oder eMotorroller erfreuen sich in den Metropolen der Welt großer Beliebtheit, das Pedelec wird das normale Fahrrad bald überflügeln. Der Umgang mit Energie, mit Emissionen, aber auch mit anderen Ressourcen wie Verkehrs- und Parkraum und gegenseitiger Rücksichtnahme kann besonders auch mit Elektroautos und beim Laden im öffentlichen Raum „geübt“ und verwirklicht werden.

Neue Verkehrskonzepte, neue Organisationsformen von Mobilität und neue Fahrzeugtypen bieten Chancen nicht nur für ein nachhaltigeres, sondern auch menschlicheres, entspannteres und gesünderes Zusammenleben. Nicht zu vergessen ist der notwendige und nachhaltige Ausbau des ÖPNV weltweit, um die Massen des MIV zu begrenzen. Allgemeine Erkenntnis ist, dass unserer Mobilitätsmodell „Auto“ nicht global tragbar ist. Der Einfluss zivilgesellschaftlicher Organisationen gründet letztlich auch auf der andauernden Unterstützung von Einrichtungen wie dem Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern und besonders engagierten Menschen wie Frau Dr. Brigitte Schmidt und ihrem Mann Dr. Ditmar Schmidt. Mit den vielfältigen Aktivitäten, mit dieser Konferenz, der Solarrallye und dem Rennen sonnenbetriebener Modelle eröffnet das Solarzentrum vielen Menschen einen neuen Blick auf diese Zusammenhänge.

Der BSM dankt den Betreibern des Solarzentrums für die langjährige verdienstvolle Arbeit und wünscht weiterhin gutes Gelingen für ihr Engagement, für die Konferenz und die Rallyes – mit vollen Batterien und viel Sonnenschein!

Mit sonnigen Grüßen aus Berlin
Matthias Breust              Thomic Ruschmeyer
Vorstand BSM | ÖA         Vorsitzender BSM