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EcoMobility World Festival 2015 in Berlin

Der Berliner Helmholtzkiez sollte im Mai 2015 für vier Wochen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gesperrt werden. Das Projekt wurde ein Jahr zuvor im Mai 2014 zunächst abgesagt. Die Veranstalter

DAS VORHABEN:
Das erste Projekt fand 2013 im südkoreanischen Suwon statt. Ein traditionelles Stadtviertel mit alter Bebaunung und engen Straßen wurde für einen Monat für den Verkehr mit Verbrennungsmotoren gesperrt. Die Vorteile multimodaler Mobilität unter Einbeziehung der Elektromobilität konnten so eindrücklich vermittelt werden. Konrad Otto-Zimmermann als Kreativdiektor der ICLE (Local Governments for Sustainability) hat sich vorgenommen, dies in einem Gebiet in Berlin zu wiederholen.

Die Initiative der ICLEI wurde sowohl von der Agentur Elektromobilität (eMo) als auch vom zuständigen Bezirksstadtrat Kirchner unterstützt. Zum Betrieb wurde gemeinsam mit der Agentur "team-red", die das Car-Sharing "Multicity" für Citroen umgesetzt hat,  eine GmbH eingerichtet. Noch vor der Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts ging der Plan an die Presse und wurde als unausgegorene "Zwangsbeglückung" gebrandmarkt. Der Pankower Bezirksbürgermeister Matthias Köhne gab dem Druck sofort nach. Die Bemühungen der Befürworter richten sich jetzt auf andere Areale oder eine verkleinerte Version um den Helmholtzplatz.

ICLEI zu den Einzelheiten des EcoMobility World Festival:

Es geht darum, mögliche langfristige Zukünfte auszuprobieren. [...] Wir wollen Bürgern und politischen Entscheidungsträgern Gelegenheit geben, Neues zu sehen und kennenzulernen. [...] In einem ausgewählten Stadtquartier wird für einen Monat ein Zukunfts-Szenario eingerichtet und gelebt – in diesem Fall das Szenario eines „ökomobilen Quartiers“. Dies erfolgt als freiwillige Verabredung und in enger Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Bewohnern und Planern. Dieses – für Viele im Leben einmalige – Projekt soll allen Beteiligten Spaß machen; daher fassen wir es in Form eines Festivals.

Die Verabredung könnte so ablaufen:

  • Die Bewohner parken ihre Autos für einen Monat außerhalb des Festival-Gebietes, um die Straßen frei zu machen.
  • Eine Palette innovativer Stadtfahrzeuge wird Bewohnern des Quartiers und Besuchern zur Verfügung gestellt. Eine Fahrzeugausstellung erleichtert den Überblick über die Vielfalt neuartiger Fahrzeuge, oft solcher, die man weder im Straßenraum noch in Läden sehen kann.
  • Die Bewohner erproben Ökomobilität in ihren täglichen Leben.
  • Verbindung zur internationalen Messe „Metropolitan Solutions“, die 2015 erstmals in Berlin stattfinden wird.
  • Kindertagesstätten, Schulen, Läden, Restaurants und Bars, Kulturgruppen usw. entwickeln Ideen und Vorschläge, wie die gewonnenen Straßenräume genutzt werden können.
  • Das Festival-Team steht im Kiez-Büro zur Verfügung, um bei der Realisierung der Vorschläge zu helfen und die verschiedenen Aktionen zu koordinieren.
  • Nach einem Monat wird der Kiez wieder in den vorherigen Zustand versetzt – es sei denn, die Bewohner und die Verwaltung verabreden etwas anderes.

PROs

Konrad Otto-Zimmermann (Kreativdirektor ICLEI)

Jens-Holger Kirchner (Stadtentwicklungsstadtrat, Die Grünen)

René Waßmer (Geschäftsführer der EcoMobility Festival GmbH)

Prof. Andreas Knie (Verkehrsforscher, DB):
'Berlin muss endlich anfangen, die Zukunft der Mobilität vorzubereiten. Mit Provinzpolitik wird das nie was mit Berlin.'

 

CONs

Lorenz Maroldt (Chefredakteur des Tagesspiegel) am 5.5.2014
'Im Kern geht es darum, ob sich zehntausende Menschen von messianisch aufgeladenen Lokalpolitikern vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben.'

Matthias Köhne (Bezirksbürgermeister Berlin-Pankow, SPD) am 05.05.2014
'Das Eco-Mobility-Festival ist in dieser Form nicht durchführbar und nicht erstrebenswert.'