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Tesla gewinnt die WAVE 2015

Die größte elektrische Rallye ging in St. Gallen zu Ende. In einem umgebauten Lokschuppen verkündete Organisator Louis Palmer die Gewinner der einzelnen WAVE-Kategorien. In den beiden Popular-Wertungen "Light" und "Heavy" standen jeweils drei Teslas auf dem Treppchen. Nur bei den Bikes konnte sich einer der zahlreichen Neulinge durchsetzen.

 

Die mit fast 100 Fahrzeugen und einem Tross von ca. 180 Personen größte elektrische Rallye der Welt zeigte erneut, dass Elektromobilität nicht nur auf der Kurzstrecke funktioniert. Dieses Jahr stellte die WAVE größte Anforderungen an Mensch und Maschine. Nicht nur die Königsetappe von Berlin nach Bern, auch drei Alpenpässe an einem Tag dürften weit über das hinausgehen, was von einem Auto üblicherweise erwartet wird.

Der Ofenpass war einer der schönsten Eindrücke dieser WAVE (Foto BSM/mb)

Der Gesamtsieg der WAVE ging an das Schweizer Team Red Sliders im Tesla Model S (Foto WAVE/ap ). Mit Christian Jog gewann ein Neuling die E-Bike-Trophy. In den übrigen Kategorien siegten mit den Schweizern 'Electric Blue' und dem slowenischen Team 'Metron 7' alles erfahrene WAVE-Teilnehmer.

Hinter den erstplazierten Teslas fanden sich baugleiche Fahrzeuge auf dem Treppchen - sowohl über 1.500 kg (Model S) als auch darunter (Roadster). Daraus darf man wohl folgern, dass sich der enorme Vorsprung bei der Reichweite bei anderen Kategroien auswirkt. Außerdem ist Tesla bei SchülerInnen der Schweiz offenbar keine Marke für Exzentriker, sondern ein erstrebenswerter Luxus.

 

E-Mobile von Twizy bis VW-Bus fuhren zunächst quer durch Deutschlands Schaufensterregionen. Aus dem sächsischen Plauen ging es über Zwickau und Chemnitz nach Leipzig, dann nach Berlin, durch Niedersachsen und Baden-Württemberg in die Schweiz. Für den BSM nahmen Martin Franke und Matthias Breust als Jury teil in einem BMW i3 von Naturstrom (Foto BSM/mb) .

Frank Knafla (Phoenix Contact) tanzt zum Start der WAVE (Foto BSM/mb)

Große Begeisterung herrrschte an den ersten Stationen der WAVE in Sachsen. Für Plauen, Zwickau und Chemnitz war es eine Ehre, die WAVE zu Gast zu haben. Entsprechend hochkarätig waren die Amtsträger, die zur Begrüßung erschienen. Schon am Eröffnungsabend in Plauen zeigten Landrat und Abgeordnete, wie sehr sie die Ziele der WAVE unterstützten. Dabei rührten sie kräftig die Werbetrommel für ihre Heimat, deren Vorzüge kaum zu übersehen waren. Morgens zum Start Richtung Zwickau rahmten gleich mehrere Schönheitsköniginnen die Strecke.

 

Speed-Challenge auf dem Sachsenring
Selig lächelnd beendeten die meisten Teilnehmer eine halbe Runde auf dem Sachsenring. Jedenfalls diejenigen, die am Steuer saßen. Von den Beifahrersitzen kamen entweder sehnsüchtige oder erlöste Blicke. Die einen wären gern selbst gefahren, die anderen hatten wohl kurz zuvor noch den gesunden Ausgang der Unternehmung bezweifelt.

Eine flotte Runde auf dem Sachsenring (Foto WAVE/ap)

100 Teslas in Berlin
In der Hauptstadt Deutschlands durften die Teams Kräfte sammeln für die bevorstehenden Strapazen. Abends ging es erst einmal zur Tesla-Niederlassung in Schönefeld, von wo sich die 'langsame' Gruppe auf den Weg nach Magdeburg machte. Außer der WAVE waren viele Tesla Model S zu Gast, die eine Sternfahrt nach Berlin unternommen hatten, um der Bundesregierung bei der NKE zu zeigen, wie Elektromobilität auch aussehen kann. Über 100 Model S bildeten eine eindrucksvolle Kolonne über das Gelände.

rechts: Ex-BSM-Vorstand und Konamo-Chef Stephan Schwartzkopff
trotz Fußverletzung voller Zuversicht (Fotos BSM/mb)

Die Königsetappe von Berlin nach Bern
Für einige Piloten war es wahrscheinlich harmlos. Mit Reichweiten von bis zu 500 km ließen die Tesla Model S und ein paar andere Fahrzeuge ihren Teams genügend Luft in den geplanten 30 Stunden. Die meisten anderen Teilnehmer mussten sich aber von Station zu Station hangeln, und jede Störung, jeder Stromausfall, jede Suche nach Unterkunft gefährdeten die rechtzeitige Weiterfahrt. Als die ersten in Bern am Wankdorfstadion zum Swiss E-Mobility-Day eintrafen, befanden sich die letzten noch in Hessen - mit 13 Stunden Rückstand. Die letzten Fahrzeuge trafen am frühen Morgen in Freiburg ein.

Umso größer war die Erleichterung, als in der ersten gemeinsamen Station in Baden in der Schweiz fast alle eintrafen. Nur zwei Fahrer sind auf der Strecke geblieben, die allerdings auch alleine, also ohne Abwechslung am Steuer unterwegs gewesen waren.

Jugendliches Publikum begeistert
Die Auftritte bei den Schulen auf dem Weg nach St. Moritz waren weiterhin dicht getaktet. Am besten kamen die Teams an, die Giveaway verteilten - wie etwa das Streez-Team mit der Popcornmaschine auf dem BYD (Foto BSM/mb). Das chinesische Fabrikat hielt dank 400 km Reichweite und Ledersitzen auch im Fond gut mit in der "Heavy"-Wertung. Es zeigte sich, dass der Roadster im Kleid einer Lotus Elise weiterhin mehr Wirkung erzielt als die ausgereiften, aber sehr viel alltäglicheren Volkswagen. Die Schülerinnen und Schüler durften Punkte vergeben in den Kategorien "Popularity", "Design" und "Decoration". Diese Art von Demokratie produzierte einige bemerkenswerte Egebnisse.

 

Chinesische Bergziege
Die Power des BYD reichte auch aus, um auf dem Gipfel der WAVE einen Kollegen ins Schlepptau zu nehmen. Das Team Wattwurm hatte seine Reichweite am Stilfserjoch voll ausgereizt. Haarnadelkurven mit 15% Steigung bis auf eine Höhe von 2800m waren etwas zuviel für den Nissan Leaf. Der BYD zog das Auto unter dem Johlen der Zuschauer die letzten paar hundert Meter zum Gipfel.

Das Überqueren des Passo Selvio war ein überwältigendes Erlebnis, zumal anders als beim Furkapass im Jahr zuvor oben ein großer  Bahnhof gemacht wird mit Souvenir-Shops und Gastronomie. Unsere Radfahrer fuhren übrigens hoch und runter, was nicht für alle Cyclisten am Berg gilt. Auch diese Etappe war anspruchsvoll mit drei Bergpässen und insgesamt 250 km Strecke, die hintenraus recht lang wurden.

Am nächsten Morgen ging es durch leichten Schneefall und Wolkenbruch nach St. Gallen zu Abschlussveranstaltung. Für die Jury war das der arbeitsreichste Tag. Die Teilnehmer sollten doch am Abend im "Lokschuppen" erfahren, wer welche Kategorie und vor allem den Gesamtsieg für sich entscheiden konnte.

Schweren Schneefall erlebte das Team Framo, dem in Davos das Kardangelenk brach. Die Norddeutschen telefonierten mit dem halben Kanton, bis sie eine Gelegenheit zum Schweißen gefunden hatten. Unter dem Applaus der Teilnehmer trafen sie verspätet, aber mit einem weiteren Abenteuer im Gepäck in St. Gallen ein.