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Mehr als ein Verkehrsmittel

Der Individualverkehr wird beherrscht vom Benzin-Auto. Alle anderen Verkehrsmittel kommen im Modal Split nur auf erheblich geringere Anteile.

 

Das Bedürfnis, nach eigenem Gutdünken unterwegs zu sein, ist grundlegend. Die Freizügigkeit genießt Verfassungsrang. Wie alle Freiheiten findet sie ihre Grenze in den Rechten anderer. Das Betreten von Privatbesitz, das Verlassen zugewiesener Verkehrsräume oder die Missachtung von Benutzungsregeln etwa sind staatlich sanktioniert. Der Ausstoß schädlicher Emissionen wird begrenzt werden durch Umweltzonen oder Katalysatorpflicht. Unter diesem Aspekt erscheint der Umweltschutz stets als Einschränkung. Für viele bedeutet die Rücksichtnahme auf das Wohlbefinden anderer Verzicht.

FREIE AUSWAHL
Allerdings ist die Freiheit, für einen zurückzulegenden Weg das Verkehrsmittel wählen zu können, reiner Luxus. Wenn Navigationssysteme vorab berechnen können, wie lange man bis zum Fahrtziel im Pkw unterwegs ist, warum sollte es nicht auch Alternativen zum Pkw anbieten. Sogar Daimler und BMW unterstützen die Entwicklung von Smart-Phone-Anwendungen, die genau dies leisten. Entsprechende Apps zeigen an, welches Verkehrsmittel wie lange braucht und wie viel es kostet.

ELEKTRISCH FAHREN IST NUR DER ANFANG
In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass die Elektromobilität nicht nur einen sauberen Individualverkehr ermöglichen kann. Die Vision, die lauten und umweltschädlichen Verbrennungsmotoren durch leise und saubere elektrische Aggregate zu ersetzen, ist nicht mehr alleiniges Leitbild des BSM. Wenn jeder in seinem persönlichen Gefährt motort, werden viele Herausforderungen für Verkehrs- und Stadtplanung bestehen bleiben. Stau und Parkraummangel sind mit E-Mobilen nicht zu bekämpfen.

In einer Stadt wie etwa Berlin sind der öffentliche Personennahverkehr, Carsharing, Pedelec und Fahrrad durchaus Alternativen. In punkto Fahrzeit und -preis kommen sie sogar meist besser weg als die Nutzung eines Stahl-Kolosses, das außer Lärm und Gestank laufende Kosten verursacht, dem die anderen Kolosse im Weg stehen und für das sich am Ende der Fahrt kein oder nur ein teurer Parkplatz findet.

MODERNE ASSISTENZSYSTEME
Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ermöglicht die bequeme Auswahl des Verkehrsmittels. Die zunehmende Verbreitung von internetfähigen Telefonen und transportablen Rechnern führt außerdem zu flexibleren Verkehrsmitteln. Car-Sharing-Angebote erfordern heute schon keinerlei persönlichen Kontakt mit dem Anbieter wie etwa den Besuch einer Mietwagen-Vertretung. Per Chipkarte oder Smartphone wird ein verfügbares Fahrzeug gesucht, reserviert, geöffnet und die in Anspruch genommene Leistung anschließend abgerechnet. Apps können nicht nur das günstigste Verkehrsmittel suchen, sondern gleich Tickets kaufen oder Reservierungen vornehmen.

Der Zugang zu solchen Dienstleistungen ist erheblich einfacher geworden. Damit sinkt die Hemmschwelle. Wer es ein paar Mal probiert hat, wird es sich beim nächsten Mal genauer überlegen, einen stattlichen Teil seines Gehalts für einen Gegenstand auszugeben, der ihn nur unter Schwierigkeiten zum Ziel führt.