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Stoppen statt warten

Der Idaho-Stopp wurde 2009 eingeführt. Diese Regel des amerikanischen Bundesstaates verlangt von Radfahrern und Fußgängern nicht mehr, an Ampeln auf Grün zu warten. Wie beim Stoppschild dürfen sie ihren Weg fortsetzen, sobald der Verkehr es zulässt.

 

Der US-Staat Idaho schaffte für Fußgänger und Radler die Pflicht ab, bei roter Ampel auf Grün warten zu müssen, Paris und andere französische Städte zogen seit 2014 nach. Die Unfallzahlen an diesen Kreuzungen sind stark gesunken. Die Regel ist einfach, günstig und legalisiert verbreitetes und intuitives Verhalten – denn Radler sterben meistens bei Grün.

Viele Städte bemühen sich um die Sicherheit von Zweiradfahrer. Zu den häufigsten Maßnahmen gehört, die Wartezonen an Ampeln so einzurichten, dass die Zweiräder vor den Autos, also im Blickfeld der Autofahrer stehen. Mit dem Idaho-Stopp würden sie die Ampel nicht erst bei Grün - und dann meist gemeinsam mit den Autos - überqueren, sondern sobald der Querverkehr es zulässt. Sie wären den Autos beim Anfahren und - besonders wichtig - beim Abbiegen nicht mehr im Weg.

Verkehrsteilnehmern ohne Auto bleibt es freigestellt, ob sie auf grünes Licht warten wollen, etwa weil sie sich mit der Umsetzung des Idaho-Stopps überfordert fühlen. Voraussichtlich werden sie sich aber meistens gemeinsam mit einem Pulk anderer Verkehrsteilnehmer in Bewegung setzen.

Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Regel die Anforderungen an die Rücksichtnahme für alle erhöht, denn auch Autofahrer können nicht mehr darauf vertrauen, dass sie bei Grün auch freie Fahrt haben.

In Deutschland gab es Initiativen zur Erprobung z.B. in Berlin, eingebracht von den Grünen. Bislang aber wurde diese sinnvolle Regel nirgendwo getestet.