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Greenpeace fordert Ausbau der Elektromobilität

Die globale Umweltorganisation Greenpeace stellte ihre Studie „energy [r]evolution – a sustainable world energy outlook“ im Hauptstadtbüro des BSM vor. Darin wird der bisherige Standpunkt differenziert und E-Mobilität als notwendiger Beitrag des Verkehrssektors zur Erhaltung der Umwelt betrachtet.

von David Hatzmann

Am Mittwoch, den 29.8., empfing der BSM die Arbeitsgruppe Mobilität des Bundesverband Erneuerbare Energien im CEE Center Erneuerbare Elektromobilität in der Wilhelmstraße zu ihrer monatlichen Sitzung. Als Gastredner referierte Sven Teske von Greenpeace über den gemeinsam mit dem Global Wind Energy Council (GWEC) und European Renewable Energy Council (EREC) ausgearbeiteten vierten Report zum Weltenergieszenario 2050.

Um die in der Studie geforderten Vorgaben erreichen zu können, muss laut Greenpeace u.a. der Anteil elektrisch angetriebener Fahrzeuge massiv erhöht werden. Damit nähert sich die Umweltorganisation der Position des BSM an. Für 2050 sieht das Szenario der Studie keine Verbrennungsmotoren mehr vor.

Unter dem Titel „energy [r]evolution“ haben Teske und zahlreiche Co-Autoren einen Ausblick auf die Entwicklung der Umwelt verfasst. Hierzu haben sie ein „Backcast“-Modell verwendet. Während bei einem „Forecast“-Modell die mögliche Entwicklung durch Fortschreibung der jetzigen und künftig erwarteten Umstände formuliert wird, legte Greenpeace ein zu erreichendes Ziel fest. Daraus wurde das e[r]-Szenario entwickelt, aus dem sich Rahmenbedingungen für die unmittelbare Zukunft ableiten lassen. Der begrenzende Faktor in dem Greenpeace-Szenario ist das 2-Grad-Ziel – seit Dezember 2010 auch Bestandteil der Klimarahmenkonvention der UN.

Durch diese Zielvorgabe begrenzt gibt die Studie u.a. einen Ausblick auf die noch zur Verfügung stehenden Ölreserven. Das Klimaziel der „energy [r]evolution“ kann nur erreicht werden, wenn darauf verzichtet wird weitere Ölvorkommen zu erschließen. Damit würde auf der einen Seite die Senkung des CO2-Ausstoßes gefördert und andererseits das Engagement beim Ausbau erneuerbarer Energien gestärkt.

Auch um weitere Abhängigkeiten an die Öl-Infrastruktur und -Industrie zu verringern, fordert die Studie, die zur Erschließung weiterer Ölquellen geplanten Investitionen sollten besser zur Gewinnung erneuerbarer Energie verwendet werden, um den Wandel hin zu einer moderneren Energieversorgung zu fördern und sicher zu stellen. Dadurch ergibt sich ein Korridor des jährlichen weltweiten Öl-Verbrauches, der von heute an jährlich zwischen 2,5% und 5% abnehmen muss. (siehe Grafik rechts).

Zusätzlich hält Greenpeace fest, dass Biokraftstoffe nicht mehr für den Antrieb in Privatautos verwendet sollten aufgrund der begrenzten Anbaufläche, die zu nachhaltiger Nutzung verfügbar ist. Daran anschließend rückt Greenpeace teilweise von dem bisherigen Standpunkt ab, dass Effizienz wichtiger sei als Elektromobilität. In den Schlussfolgerungen des Kapitels „Transport“ verlangt Greenpeace einen massiven Wechsel hin zu elektrisch angetrieben Fahrzeugen auf der Basis erneuerbarer Energien.

Einen weiteren Grund für den Ausbau der Elektromobilität nennt der Report in Bezug auf die Entwicklung zukünftiger Smart-Grids und übernimmt damit eine weitere BSM-Position. Greenpeace fordert zudem weiterhin die verstärkte Forschung im Bereich Leichtbau, um im gesamten Transport-Sektor eine Effizienzsteigerung erreichen zu können. Letztlich legt die Studie nahe, dass der Anteil von elektrisch angetrieben Fahrzeugen mit erneuerbaren Energien erheblich gesteigert werden muss, um die Klimavorgaben erreichen zu können.