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BSM-Team bei der WAVE 2014

Martin Franke und Matthias Breust waren bei WAVE 2014 als Jury dabei und füllten den offiziellen Blog. In einem BMW i3 der Naturstrom AG waren sie Teil dieser beispiellosen Elektromobilitäts-Tour, die dieses Mal durch Süddeutschland, Österreich und die Schweiz führte.

 

In 25sten Jahr seines Bestehens unterstützt der BSM zahlreiche Fahrveranstaltungen. Diese Events hatten in den 80ern erst zur Gründung der Solarmobilvereine geführt, die sich dann im BSM zusammenschlossen. Daher ist es nur folgerichtig, wenn sich der BSM bei der Organisation von Rallyes wie etwa der WAVE engagiert. Louis Palmer veranstaltete die WAVE dieses Jahr zum fünften Mal, wenn man die E-Bike-WAVE von Berlin nach Hannover mitzählt. Unter den Teilnehmern waren denn auch einige Veteranen, die dieser längsten E-Mobil-Rallye die Treue halten wie etwa Gordon Foat (Foto nh). In seinem Utility Buggy gesponsort von Green Motorsport gehörte er zu den populärsten Teilnehmern.

Martin Franke (auf dem Bild rechts) und Matthias Breust aus dem Hauptstadtbüro des BSM stellten sich der Herausforderung, mit einem BMW i3 des BSM-Mitglieds Naturstrom AG die gesamte WAVE-Trophy 2014 mitzufahren. Auch wenn das Modell über einen Range Extender verfügt, der bei Teilnehmern im Wettbewerb verplombt worden wäre, blieben sie nahezu vollständig elektrisch. Bei der Reichweiten-Challenge allerdings sprang der benzingetriebene Generator automatisch wenige Kilometer vor dem Ziel in München an. Andere Fahrer hatten da weniger Glück und benötigten die Hilfe des Support-Teams, um zum Campus der TU zu gelangen.

 

Nasja und Andrej Pejcak
mit ihrem Range-Wunder Metro 7 (nh)

Das Feld der teilnehmenden Fahrzeuge war denkbar weit gefächert. Für die zwei z.Z. erhältlichen Tesla-Modelle ist die Herausforderung überschaubar. Auch mit einem Nissan Leaf oder Renault Zoe hat man wenig auszustehen. Daher stellten sie den Großteil der teilnehmenden Fahrzeuge neben einigen Mitsubishi iMievs bzw. Citroen C-Zeros, Smart ED - davon einer mit Dübener Ei.

 

Die Teams selbst wiederum reichten von alten Hasen bis zu absoluten Anfängern, die zum ersten Mal überhaupt elektrisch unterwegs waren. In den 'Rules & Regulations', die jeder Teilnehmer zu beachten hat, werden zwar von jedem Teilnehmer 1000 km Erfahrung in dem verwendeten Fahrzeug gefordert. Aber das Vertrauen etwa desADAC-Teams, das aus elektromobilen Anfängern bestand, in den Smart wurde nicht enttäuscht. Untereinander entwickelte sich rasch ein Gemeinschaftsgefühl, so dass Herkunft und Vorbildung keine große Rolle spielten. Allerdings galt es einige Gepflogenheiten zu beachten wie 'Blau vor Rot': langsam ladende Fahrzeuge sollten den Vorzug erhalten gegenüber den Modellen mit schnellerer Ladetechnik oder größerer Reichweite.

Links: Der BSM-BMW am Furkapass

Rechts: Phil Streety und Martin am Ziel auf dem Rigi

Deutsche Serienfahrzeuge waren dieses Mal noch relativ selten vertreten. Die Gewinner der Popular Wave haben im E-Golf gemeinsam mit dem Team Volkswagen für jeden Renntag eine Strategien zu Route und Ladehalten entwickelt. So haben sie  220 km aus einer Akkuladung herausgeholt - allerdings bei 35 km/h. Dieses Treckertempo ist jedenfalls keine Werbung für die Elektromobilität und wurde für den weiteren Verlauf der WAVE auch ausdrücklich geächtet. Aber die Bad Pyrmonter haben auch beim Bloggen sehr gut abgeschnitten und in den Publikumswertungen gepunktet. Bei der Siegerehrung zeigte sich Frank Knafla vom Phoenix Contact-Team kokett: "Wir sind selbst am meisten überrascht über den Sieg."

 

 

i3 im Härte-Test

Das BSM-Team schuldet 'Frank & Frank' besonderen Dank. Ohne die Phoenix-Contact In-Cable-Box hätten wir nur mit 2 kW geladen. Die Nachtruhe - selten mehr als fünf Stunden - hätte dann nicht mehr zum Auffüllen der Batterien gereicht. Mit der Box haben wir die Ladedauer halbiert auf 6 - 7 Std. In besonderen Notfällen hatten die Kollegen aus Bad Pyrmont sogar noch einen Power-Charger, der  Gleichstrom bereitstellte. An diesem Gerät bildeten sich natürlich Warteschlangen. Wie ein steinzeitliches Höhlenfeuer umlagert war auch das Ladegerät des ChaDeMo-Teams.

links: Zwei Johammer im Fahrerlager in Andermatt

Rolf Noti aus Visp (CH) trat in einem BMW i3 an, während seine Frau in seinem Think teilnahm. Noti zeigte sich enttäuscht von den Werten des bayrischen Serienfahrzeugs. Wie viele Elektromobilisten hätte er von einem deutschen Hersteller eine komfortablere Technik gewünscht, bessere Ladezeiten und größere Reichweite. Aus der Erfahrung des BSM-Teams muss man dem Think-Fan Noti zugestehen, dass der i3 gerade im Vergleich zum norwegischen Oldtimer Think City durchaus noch verbessert werden kann. Aber wer in den Bergen mal einen Lkw abschütteln muss, dessen Fahrer einem aus drei Metern Entfernung durch die Dachfenster auf den Scheitel glotzt, freut sich über das sportliche Fahrwerk des BMW. Bevor man nach dem Zwischenspurt weiterzockelt mit schonenden 60 km/h.

Weit gekommen
Neben Gordon Foats Buggy gab es zahlreiche Eigen(um)bauten wie einen Audi E8 (vormals A8) vom Team Solon oder einen Mazda Kleinbus, den das Team Metron aus Slowenien mit Batterien für 700 km Reichweite ausgestattet hat. Für dieses Gerät gibt es "nur eine vernünftige Ladestation: Bei mir zu Hause!" meinte Andrej Pejcak lachend. Als der Range-Wettbewerb mit der Ankunft auf der Sonnenalp im Allgäu zu Ende ging, hatten die letzten Teams in der Wertung "Reichweite Null" (Manfred Hillinger im Tesla Roadster) oder immerhin noch 6 km. Karl Ott und Erich Camenisch vom Team Lightning Rods waren darüber etwas enttäuscht. Sie hätten gern gewusst, wie das Model S auf das komplette Leerfahren der Batterie reagiert. Leider war auf der Alm kein Platz für kleine Extrarunden.

Rechts: Der Lovebus von
Joost van Doertje auf der Sonnenalm


Links: Frühstück - serviert auf einem Tesla Roadster

 

Das Ehepaar Pejcak im Metron 7 dagegen verkündete bei der Siegerehrung wie selbstverständlich, dass sie auch heute nicht laden würden: "In den Bergen ist das Auto gebaut worden, und dort fühlt es sich zu Hause - und braucht fast keinen Strom!" Vergleichbare Reichweiten sind nur mit TWIKEs zu schaffen, von denen zwei dabei waren, davon eines mit dem Fernsehteam von Tele1 aus der Schweiz.

Ständiger Wettlauf
An jedem Tag der WAVE gab es einen besonderen Wettbewerb (Ergebnisse im Einzelnen hier...). Nach dem beschriebenen Reichweiten-Test haben Studenten der TU München die Ladetechnik beurteilt. Dabei haben diejenigen Fahrzeuge am besten abgeschnitten, deren Technik vom Praktiker selbst eingerichtet wurde. Die Industrie kann sich also in Sachen Praktikabilität bei den Praktikern noch etwas

In den Wertungen 'Popularität', 'Design' und 'Dekoration' durften Schüler der besuchten Schulen ihre Urteile abgeben. Dabei hatten die Teilnehmer in jeweils einminütigen Statements die Gelegenheit, ihr Fahrzeug zu präsentieren. Dabei entwickelten sie nicht nur einige Routine, die besonders bei den mehrfach vertretenen Modellen hilfreich war. Einige stellten sich hervorragend auf das Publikum ein.

Größer schneller weiter
Die 5. WAVE hatte doppelt soviel Teilnehmer wie die letzte. Bei allen schönen Erlebnissen dieser Tour stellte sich doch die Frage, ob das auch mit 120 oder 160 E-Autos funktioniert.