Die Kreuzung der Berliner Wilhelmstraße mit der Kolonnade glich einem        Bienenkorb.  Alle möglichen Fahrzeu ge surrten  umher, und die    Besucher     der langen  Nacht der Wissenschaften ließen sich ihre    Fragen   erklären.   Während noch  im letzten Jahr generelle Neugier    oder auch   offene   Skepsis  vorherrschte, hatte Manuel Dannenberg,      Geschäftsführerin von   Lautlos,  den Eindruck, dass das Interesse      dieses Jahr sehr viel   positiver und  gezielter war: "Einige sind      tatsächlich auf der Suche   nach einem  geeigneten Fahrzeug." Zwischen      ihrem Ladengeschäft und dem   CEE, in dem  der BSM Hauptstadtbüro     unterhält,  gab es reichlich Gelegenheit   zum  Ausprobieren. Dabei kamen Fahrzeuge zum Einsatz, die nicht nur wegen ihres   Antriebes    auffallen. Ein Liegefahrrad namens BOTrike schoss über den Asphalt.   Die  Motorräder von Vectrix - ausgestattet mit englischem Tachometer    erreichen bei "30"  Ortsgeschwindigkeit. Auch das  Lastenfahrrad von    JEWO war ein begehrtes Testobjekt.
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  iMiev vom Autohaus Hadad (links), ein TWIKE und zwei Vectrix vor dem CEE (Fotos hsp/ok) 
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 Individuell mobil Besonderes Interesse galt der Renault  Twizy. Die Industrie-Designer Harold  Schurz-Preißer und Torsten Redlich, die ebenfalls im CEE Ihre Büros  haben, zeigten sich begeistert von dem französischen Zweisitzer (s. Foto  rechts/mb). 
Dagegen ist der iMiev "ein richtiges Auto", wie ein Tester  anerkennend   feststellte. Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität   erfüllt er die  Erwartungen, die zur Zeit noch an ein Auto gestellt   werden. "Im Tazzari  ist es dagegen noch ziemlich laut." 
Auch das Muskel-Strom-Hybrid von TWIKE erregte einiges Aufsehen, auch wenn es nicht zur Probe gefahren werden konnte. 
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 Interessiertes Publikum Im CEE hatte der BSM einen    Vortragssaal für kurze Statements eingerichtet. Zum Einstieg gab der 
  
Andreas Reinhardt stellt den Solar-Calculator vor (ok)
  
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 BSM-Vorsitzende    Thomic Ruschmeyer einen allgemeinen Überblick zur Situation in der  Elektromobilität. Mit dem LEMnet.org und einem Solarrechner konnte Vorstand Andreas Reinhardt dem Publikum zwei leicht zugängliche Tools vorstellen, die die Akzeptanz elektrischen Fahrens erhöhen könnten. Der ganz handfesten Technik der Batterien widmete Dipl.-Ing. Erik Manthey seinen Beitrag. 
Diese Beiträge fanden ebenso gute Resonanz wie die   Erläuterungen der lautlos-Geschäftsführerin Manuela Dannenberg, von   Pablo Thier (naturstrom) und des e.on-Vertreters. Ganz offenbar gibt es   weiterhin ein großes Interesse sowohl an technischen Einzelheiten wie  an  praktischen und wirtschaftlichen Fragen. Beim BSM findet sich zu  jedem  Aspekt der Elektromobilität ein kompetenter Gesprächspartner. 
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 Der Rekord-Tesla Der Tesla Roadster ist an sich schon ein   herausragendes Fahrzeug. Hansjörg von Gemmingen aus Karlsruhe hat im   Frühjahr 2012 die Marke von 200.000 elektrisch gefahrenen Kilometern   geknackt und ist damit Rekordhalter in Deutschland. Wenn der Karlsruher   die zahlreichen Interessenten um den Block kutschierte, konnte er nur   mit Mühe die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km einhalten. 
Niemand verbucht soviel Strecke auf dem Tacho seines E-Mobils wie von   Gemmingens Tesla. Inzwischen steht der Zähler bei etwa 216.000 km. Diese   Leistung beeindruckt umso mehr als der Akkusatz in der   Lotus-Karosserie mittlerweile 40% Kapazität eingebüßt hat. Der   Karlsruher rechnet mit einer Reichweite von etwa 200 km. 
  
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 Andere   Tesla-Fahrer haben daher die Verfolgung aufgenommen in der Hoffnung, von   Gemmingen irgendwann einzuholen. 
  
 Der Rekord von Gemmingens Tesla wird gejagt (hsp) 
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Das intelligente Wohnzimmer von Familie Witt
  
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 e.on-Truck auf Naturstrom Der Energieversorger EON  demonstrierte in einem Truck die  Möglichkeiten des intelligenten  Strommanagements. In der kleinen Wohnung  der Familie Witt, die in dem  Truck aufgebaut war, konnten sich die  Besucher ein Bild vom "smarteren"  Leben der Zukunft machen. Bislang wird  es nur wenige Menschen geben,  die tatsächlich umsetzen, was die Technik  schon ermöglicht. 
Die Versorgung des Trucks mit 400 V Drehstrom hatte der BSM   übernommen. Diese Art Infrastruktur hat E.on an anderen Standorten nicht   vorgefunden. Allerdings lief Smarterleben-Truck auf diese Weise  mit  echtem Naturstrom ... 
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 Gruß aus dem alten Jahrtausend  Die Straße "An den   Kolonnaden" wird zur Zeit erheblich stärker befahren  als üblich, weil   die parallel führende Voßstraße gesperrt ist. Gut hörbar - positiv    ausgedrückt  - drängelten sich dieselnde Kisten durch den  elektrischen   Bienenschwarm zum beiderseitigen Verdruss. 
Als ein amerikanischer Straßenkreuzer eine  besonders breite   Durchfahrt beanspruchte, wurde es besonders deutlich: Hier quält sich   ein Dinosaurier durch die Straßen. Die sind schon nicht für ihn gemacht,   seine Zeit geht langsam vorbei. 
Reges Treiben (Foto ok) 
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Diese  12. Lange Nacht der Wissenschaften hat vielen Besuchern den  elektrischen Antrieb unter Nutzung erneuerbarer Energien näher gebracht.  Eine nachhaltige Mobilität hängt nicht nur von vielen weiteren  technischen Verbesserungen und Entwicklungen ab, sondern auch davon,  dass die Menschen über die Umstände informiert werden, unter denen sie  möglich ist. Aber nicht nur das Wissen um die Vorteile des Fahrens mit  Strom wird das Verkehrsverhalten ändern, sondern vor allem das Erlebnis,  wie viel Vergnügen die Fortbewegung ohne Lärm oder Gestank macht.

Die letzte Sonne (Foto tr)
Fotos: Barbara Wilms (bw), Olaf Kiesewalter (ok), 
Harold Schurz-Preißer (hsp), Torsten Redlich (tr) 
und Matthias Breust