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Mobilitätskonzepte auf die Straße

Berlin, 29.6.2017 Mit einer 'Berliner Erklärung' haben die Organisatoren des Agendaprozesses, der vom Bundesforschungsministerium (BMBF) angestoßen wurde, ihre Erwartungen an die nächsten Schritte hin zur nachhaltigen Mobilität zusammengefasst. Die Konferenz, bei der die Erklärung veröffentlicht wurde, hatte bemerkenswerte Momente.

Konzept und Gestaltung der Agendakonferenz des BMBF verantworteten neben dem nexus Institut für Informationsmanagement das InnoZ mit Prof. Andreas Knie und Weert Canzler. Damit waren die Vorzeichen klar. Die Zukunft der Mobilität liegt jenseits des privaten Verbrenners in geteilten autonom fahrenden Einheiten.

Einer der wenigen Deutschen mit Erfahrungen in Sachen Umsetzung ist Prof. Kampker. Sein Unternehmen StreetScooter begann als Ausgründung der RTWH Aachen und produziert heute Lieferwagen für die Post - und das "Bakery Vehicle 1" für die "Selbsthilfegruppe" von Bäcker Schüren.

Die BVG-Chefin Nikutta zeigte sich zwar offen für Innovationen, stellte aber auch klar, dass der ÖPNV kein Experimentierfeld ist. Die Fahrzeuge müssten zuverlässig funktionieren.

Als Prof. Knie u.a. am Beispiel der Straßenbahn erläuterte, wie sehr Infrastruktur-Entscheidungen die Entwicklung im Verkehr beeinflussen, wurde es Leo Schulz zuviel. Während der Paneldiskussion erlaubte er sich einen Zwischenruf, man könne die Autos nicht verteufeln, sie seien großartige Ingenieurleistungen und überhaupt könne das Fahrrad schon wegen des Wetters keine Alternative sein. Ungläubiges Schweigen im Saal, immerhin handelt es sich um den Leiter der GGEMO, der "Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität". Fehlte ein "für" vor "Elektromobilität"?

Die conclusio ergibt sich aus der Berliner Erlärung (Foto mb/BSM). Geforscht wurde genug, es ist an der Zeit, die Konzepte auf der Straße auszuprobieren. Dann erst wird sich herausstellen, zu welchen Anpassungen die Verkehrsteilnehmer bereit sind, und welche Hürden noch bestehen.