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Parlamentarischer Abend mit Auszeichnung

Bei dem Parlamentarischen Abend am 28.11.2011, der von der GPM als Mitglied des Kompetenznetzwerks Neue Mobilität, dem auch der BSM angehört, ausgerichtet wurde, hat Mirko Hannemann den Roland-Gutsch-Award erhalten. In der anschließenden Diskussionsrunde zeigte er das Potential seiner Erfindung auf und umriss die geplanten Einsatzmöglichkeiten, zu denen Elektromobilität nur als eine von vielen zählt.
Parlamentarischer Abend mit Auszeichnung

Hannemann mit Trophäe

Hier finden Sie ein Video der Veranstaltung, hergestellt von energy TV.

Im Kaisersaal der Parlamentarischen Gesellschaft ist man der Regierungstätigkeit in Berlin denkbar nahe. Der Reichstag liegt direkt gegenüber. Diese Nähe erleichtert den gewählten Volksvertretern, eine Einladung wie die zum Parlamentarischen Abend der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) wahrzunehmen. So waren mit Kerstin Andreae (Grüne), Andreas Jung (CDU) und René Röspel (SPD) ausgewiesene Experten für das beherrschende und mottogebende Thema des Abends erschienen, "Batterietechnologie und -produktion Made in Germany". Sie unterstrichen die Bedeutung von Hannemanns Entwicklung für die Zukunft Deutschlands als Technologiestandort und insbesondere für die Elektromobilität.

Bemerkenswert war die Anmerkung von MdB Jung, dass die häufige Verbindung zwischen Elektroauto und Stromnetz unter Nutzung intelligenter Steuerungssysteme belohnt werden müsse: "... als flösse Geld aus der Steckdose." Eine niedliche Umschreibung für die "I.D.E.E.", dem Förderkonzept, das der BSM gemeinsam mit Partnerverbänden entwickelt hat. MdB Röspel erinnerte u.a. an das historische Versäumnis, die Batterieproduktion von Varta in Hagen (Westfalen) aufrecht zu erhalten. Damit war eine weitere Chance vertan, in diesem Sektor den Anschluss zu halten. Das dürfe sich nicht wiederholen. Und seit Röspel vor vielen Jahren schon einen Hotzenblitz gefahren hat, ist er von dem Konzept Elektromobilität überzeugt.

Im Rahmen der Veranstaltung verlieh die GPM den "Roland-Gutsch-Project-Management-Award", mit dem jedes Jahr eine besondere Projektmanagement-Leistung ausgezeichnet wird, die nicht durch zertifizierte Projektmanager erbracht wurde. Preisträger ist Mirko Hannemann, der am 26. Oktober 2010 mit einem auf einen elektrischen Antrieb umgerüsteten Audi A2 von München nach Berlin fuhr.

An der anschließenden Diskussion in der "fish-bowl" nahmen auch viele Mitglieder des BSM teil und umrissen die Möglichkeiten der Politik, den offenbar gewollten Ausbau der Elektromobilität auch mit Maßnahmen zu unterstützen - auch ohne finanzielle Förderung. Nachdem Mirko Hannemann und die im BMWi beteiligten Christian Liebich und Andreas Goerdeler den Verlauf des Projektes nachgezeichnet hatten, wurde eifrig über Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologie debattiert. Gregor Falke von der Firma Papstar erzählte begeistert von der Leistungsfähigkeit der Kolibri-Akkus, mit denen in seinem Unternehmen die Gabelstapler ausgestattet wurden. Hannemann machte allerdings deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Produktion von Batterien für Autos oder gar Zweiräder nicht geplant sei: "Die Anforderungen der unterschiedlichen Hersteller ist derart vielfältig, dass man letztlich eine abgestimmte Batterie für jeden einzelnen Typen anbieten müsste."

Im Moment konzentriere man sich auf die Nutzung als Speicher zur Stabilisierung des Stromnetzes. Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie wird das für die Speicherung erneuerbarer Energien von entscheidender Bedeutung sein. Der weitere Weg seines Unternehmens hinge vor allem von den technischen Möglichkeiten ab, die sich an dem neuen Standort in Adlershof bieten, an den die Kolibri Power AG im Frühjahr 2012 umziehen wird. Aber: "Wir sind noch mit Automobilkonzernen in Verhandlungen."

Preisträger Mirko Hannemann hatte eine neue Batterietechnik entwickelt und Anfang 2010 geäußert, die Reichweite bei E-Mobilen sei kein Problem mehr: "Wir können mit der existierenden Technologie 500 km am Stück fahren." Um den Beweis hierfür anzutreten, benötigte es einigen organisatorischen Aufwand. Da Hannemanns Unternehmen DBM lediglich die Speichereinheit lieferte, fehlte noch ein geeignetes  Fahrzeug. Das erhielt er von der Leipziger Firma L.E. - Mobile, wo BSM-Mitglied Swen Streubel ein hochwertiges Umrüstkonzept für den Audi A2 entwickelt hat und gemeinsam die passende Elektronik zur Steuerung der Batterien gefunden wurde. Diese Konstellation arbeitete hervorragend zusammen, aber bei solch ehrgeizigen Projekten bleiben Probleme nicht aus. Unter diesen Umständen war es eine besondere Leistung des Projektmanagements, die die GPM mit dem Roland-Gutsch-Award geehrt hat.

Für die Öffentlichkeit war die Rekordfahrt ein großes Ereignis. Medien aus aller Welt berichteten darüber. Weit weniger Aufmerksamkeit erhielt die 1000km-Fahrt der BEA-Tricks-Mitarbeiter im Oktober 2011 von Flensburg nach München. Auch Vertreter dieses BSM-Mitglieds waren in Berlin erschienen, um vielleicht etwas mehr über die legendäre Batterie zu erfahren. Sie selbst hatten ihren Berlingo für diese Langstrecke mit handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet.

Hannemann stand erneut im Interesse der Medien, als bei einem Brand seiner Mariendorfer Werkshalle das Rekordfahrzeug samt Speicher zerstört wurde. Die Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat - und nicht etwa die Batterien die Ursache waren, die ohnehin nicht im Auto verblieben waren.

Die GPM veranstaltet Parlamentarische Abende schon seit einiger Zeit. So war dies für den Projektmanagement-Verband bereits der neunte Abend. Nach dem am 28.09.2011 in Hannover die Zusammenarbeit mit dem BSM im Kompetenznetzwerk Neue Mobilität begonnen wurde, war es der zweite Parlamentarische Abend, bei dem die Elektromobilität im Fokus stand. Der nächste wird vom BSM am 21. Februar 2012 in Berlin im Rahmen der SolarEnergy veranstaltet. Einzelheiten dazu werden auf der Website des BSM unter www.bsm-ev.de bekannt gegeben.

>>  Bericht über den 1. Parlamentarischen Abend des Kompetenznetzwerkes Neue Mobilität am 28.9.2011 in Hannover (Bericht im Internet, html-Format)

>>  Bericht über den 1. Parlamentarischen Abend des Kompetenznetzwerkes Neue Mobilität am 28.9.2011 in Hannover (Bericht im pdf-Format zum download, ca. 716 MB)