Gemischte Aussichten | COP 23
Staatssekretär Jochen Flasbarth kämpfte bei dieser Konferenz um Kompromisse in vielen Bereichen. Beim Verkehr fordert er im DLF-Interview eine "schnelle Elektrifizierung", ohne die ein Beitrag zur Dekarbonisierung nicht erreicht werden kann. Zur EU-Ratifizierung des Kyoto-Protokolls fehlt die Zustimmung Polens, die weiter auf Kohleverstromung setzt. Hier hofft man auf die Dynamik der nächsten UN-Klimakonferenz COP 24 in Krakau, wo unser Nachbarland besonders im Fokus stehen wird.
Prominenter Gast der UN-Konferenz war Arnold Schwarzenegger, der sich von den Kreisel-Brüdern einen G-Klassen-Mercedes elektrifizieren ließ. Der Österreicher aus Hollywood verwies auf das Musterland des Klimaschutzes Kalifornien, das auch dank seiner Arbeit als Gouverneur weiterhin die Revolution der alternativen Energien anführe - ganz im Widerspruch zu den Ankündigungen des Präsidenten Trump.
Die COP 23 in Bonn sprengte den Rahmen. Bonn als Veranstaltungsort platzte aus den Nähten. In der Beethovenstadt haben Vertreter der Fidschi-Inseln und weiterer Südsee-Archipele, deren Existenz bei weiterem Anstieg der Meeresspiegel bedroht ist, immerhin einen Teilerfolg erreicht. Der weltweite CO2-Ausstoß ist laut Global Carbon Project erstmals seit vielen Jahren gestiegen. Fidschi hatte die Präsidentschaft inne und übte erheblichen Druck auf die Teilnehmer aus, so dass schließlich doch ein Papier verfasst wurde, wonach alle Nationen ihre Fortschritte dokumentieren sollen. Deutschland ist mangels handlungsfähiger Regierung nicht dabei.
Die Kampagne "Bereit für die Zukunft" stellt vorbildliche Projekte aus der ganzen Welt vor. Diese Beispiele sind nicht nur inspirierend, sondern auch Zeichen dafür, dass die Herausforderungen des Klimaschutzes überall ernst genommen werden von immer mehr Menschen.