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Sieben Empfehlungen zur Verkehrswende von Power2Drive

Die Power2Drive, das neue E-Mobilitätsplattform der "Smarter E"-Messen in München, hat mit der Unterstützung zahlreicher Verbände und Organisationen ein Manifest aus sieben Empfehlungen veröffentlicht. Der BSM als Kooperationspartner der Power2Drive gehört auch zu den Erstunterzeichnern dieses Manifests, das am 21.11.2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

 

Thomic Ruschmeyer, Vorsitzender des BSM, weist zur Veröffentlichung des Power2Drive-Manifests auf die zentralen Anliegen des BSM hin: "Der BSM verbindet mit dem Engagement für das gemeinsame Manifest die Hoffnung, dass wir nach fast 30 Jahren Überzeugungsarbeit gemeinsam endlich die alten Widerstände überwinden und einen entscheidenden Schritt vorwärts kommen auf dem Weg zu einer echten Mobilitätswende. Solch eine emissionsfreie und damit menschenfreundlichere Mobilität erfordert neben generell effizienteren Fahrzeugkonzepten insbesondere den weiteren, zusätzlichen Aufbau von erneuerbaren Energien aller Art für alle Einsatzzwecke, um die angestrebten und notwendigen Klimaschutzziele auch im Mobilitätssektor wirklich zu erreichen."

MANIFEST

ZU ELEKTROMOBILITÄT UND ERNEUERBAREN ENERGIEN

PRÄAMBEL
Der Klimawandel ist Bürgern und Unternehmen inzwischen gleichermaßen bewusst. Zunehmend wird er auch in der eigenen Erlebniswelt spürbar und das Engagement einzelner ist groß. Noch immer fehlt es allerdings an konzertierter politischer Umsetzungskraft: Selbst die Ziele des 2015 verabschiedeten Pariser Klimaabkommens sehen Forscher in aktuellen Szenarien als nicht mehr ausreichend an, um gravierende Schäden abwenden zu können. Die zögerliche Haltung aus der Vergangenheit führt zum Handlungsdruck in der Gegenwart: Deutschland verfehlt seine 2020 Ziele. Um weitreichende Folgen der Klimaerwärmung abzumildern, braucht es schnelles und effizientes Handeln.

Die technologischen Voraussetzungen, um dem Klimawandel wirksam entgegenzuwirken, sind auch im Verkehrssektor vorhanden. Um mit Hilfe alternativer Antriebstechnologien in Kombination mit alternativen Antriebsenergien die herkömmliche Technik zu ersetzen, benötigt die Industrie schnell geeignete und langfristig verlässliche politische Rahmenbedingungen.

Nur mit einer Reform regulatorischer Rahmenbedingungen und beherzten gesetzgeberischen Impulsen zugunsten der Sektorenkopplung – also der intelligenten Verzahnung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – kann das Klimapotenzial im Verkehrssegment voll ausgeschöpft werden. Erneuerbaren Energien und innovativer Systemintelligenz kommt dabei eine unverzichtbare Schlüsselrolle zu. Politik, Wirtschaft, Industrie und Privatpersonen müssen jetzt gleichermaßen handeln, damit die Zukunft für uns, unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen umweltfreundlich und lebenswert wird.

SIEBEN EMPFEHLUNGEN FÜR EINE WIRKSAME VERKEHRSWENDE

MIT E-MOBILITÄT UND ERNEUERBAREN ENERGIEN

 

  1. KONSEQUENTES HANDELN GEGEN DEN KLIMAWANDEL
    Der Klimawandel beschleunigt sich zunehmend, die menschengemachte Erwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit für extreme Wetterlagen und bedroht die wirtschaftliche Lage, wenn nicht sogar die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen. Deshalb besteht eine politische
    Verpflichtung, die Klimaziele zu erreichen. Nur mit konsequentem Handeln und einer umfassenden Investition in Erneuerbare Energien ist die Energiewende zu schaffen.

    Neue Märkte entstehen dann, wenn Investoren verlässliche Rahmenbedingungen haben. Diese herzustellen, ist Aufgabe der Politik.

  2. ENERGIEWENDE IM VERKEHRSSEKTOR NUR MIT ERNEUERBAREN ENERGIEN
    Der Umbau im Verkehrssektor muss den Ausbau der Elektromobilität eng mit Erneuerbaren Energien verknüpfen. Der durch E-Fahrzeuge anfallende Mehrbedarf an Strom darf nicht von herkömmlichen Energieträgern wie Kohle, Erdgas, Erdöl oder Kernenergie gestellt werden oder zu Lasten des steigenden Ökostrombedarfs im Strom- und Wärmesektor gehen.

  3. EINBETTUNG DER ELEKTROMOBILITÄT IN EIN INTELLIGENTES SYSTEM ERNEUERBARER ENERGIEN
    Es müssen wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen für die Integration der Elektromobilität in ein flexibles Energiesystem geschaffen werden. Finanzielle und strukturelle Benachteiligungen für selbst erzeugten Strom aus Erneuerbaren Energien sind zu vermeiden. Gesetzliche, regulatorische, bürokratische oder finanzielle Beschränkungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, bei ihrer Speicherung sowie bei der Sektorenkopplung und Direktvermarktung müssen beseitigt und vermieden werden.

  4. DEZENTRALE, SEKTORENÜBERGREIFENDE ENERGIEVERSORGUNG
    Ein Stromerzeugungs- und Stromverteilungssystem mit einem starken dezentralen und zellulären Fundament und möglichst barrierefreier Sektorenkopplung garantiert in der Energieversorgung der Zukunft eine höhere Versorgungssicherheit, Effizienz und Netzstabilität. Deshalb muss der Ausbau von Smart Grids, dezentraler Erzeugung von Erneuerbaren Energien für den Eigenbedarf und die Direktversorgung sowie intelligente Speicher- und Ladeinfrastruktur gewährleistet werden.

    Wir müssen heute in den Ausbau dieses intelligenten dezentralen Netzes investieren, um den Anforderungen der Zukunft mit Millionen von "Prosumer- und Flexumern" gerecht zu werden, die auf dem Markt gleichzeitig als Stromerzeuger und -verbraucher auftreten.

  5. KONSEQUENTES FÖRDERN UND FORDERN KLIMAFREUNDLICHER MOBILITÄT
    Um die Energiewende voranzutreiben, bedarf es attraktiver Gesamtpakete aus Erneuerbaren Energien und Elektromobilität, deren Verbreitung mit Maßnahmen aus Fördern und Fordern vorangetrieben werden muss. Politik und Industrie müssen sich zur Gewährleistung
    einer uneingeschränkten Mobilität beim Ausbau der Ladeinfrastruktur über die Landesgrenzen hinaus austauschen und vernetzen.

  6. VORREITERROLLE NUR DURCH ENGE ZUSAMMENARBEIT VON POLITIK, INDUSTRIE UND WIRTSCHAFT
    Deutschland hat bei der Energiewende schon früh eine internationale Vorreiterrolle eingenommen, die es heute mit vielen anderen Ländern und Regionen, von Kalifornien bis Norwegen, teilt. Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn politische Akteure verschiedener staatlicher Ebenen, von Europa bis zu den Kommunen, mit ihren Aktivitäten einander sinnvoll ergänzen.

  7. VERKEHRSWENDE BENÖTIGT NEBEN DER ENERGIEWENDE EINE MOBILITÄTSWENDE
    Um die angestrebte Klimaneutralität des Verkehrs zu erreichen, bedarf es neben der Energiewende im Verkehrssektor einer generellen Mobilitätswende. Ihr Ziel ist es, den Endenergieverbrauch auch des Verkehrssektors zu senken ohne die Mobilität einzuschränken, z.B. durch den Ausbau des ÖPNV-Angebotes und eine verkehrsvermeidende Städtebaupolitik.

 

Statements Erstunterzeichner


Christian Heep, Vize-Präsident Bundesverband eMobilität e.V. (BEM)
„Die Schlüsseltechnologien der Energie- und Mobilitätsbranche wachsen in einer natürlichen Partnerschaft immer weiter zusammen. Dabei sollten Energiewirtschaft und Politik die mobilen Speichermöglichkeiten der Elektromobilität als wichtigen Faktor in der  Energiewende wahrnehmen und entsprechend handeln. Im Smart Grid der Zukunft wird die Neue Mobilität so bei Last- und Bedarfsspitzen netzdienlich und verbessert die Integration Erneuerbarer Energien ins Stromnetz. Die Energie- und Mobilitätswende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur im Verbund mit starken Partnern und in Kooperation mit allen relevanten Playern und Sektoren gelingen kann. Daher unterstützen wir die Impulse aus dem Manifest als Erstunterzeichner, um der Green Economy endlich den politischen und wirtschaftlichen Stellenwert zu geben, der notwendig ist, um unsere nachhaltigen Zielsetzungen zeitnah weiter auf den Weg zu bringen.“

Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne)
„Die Energiewende ist in erster Linie eine CO2-Wende. Elektromobilität ersetzt also Diesel und Benzin, ist aber für die Klimaschutzziele nur dann wirklich wirksam, wenn sie Erneuerbare Energien im Verkehrssektor nutzt. Elektrofahrzeuge sind also ein Schlüsselelement der dringend notwendigen Sektorenkopplung. Für diese braucht es klare Rahmenbedingungen, damit sich der Ausbau von Elektromobilität, Ladeinfrastruktur sowie der Erneuerbaren Energien schneller und umfassender als bisher vollzieht. Wir sind froh, Teil eines starken Bündnisses zu sein, das mit dem heute vorgelegten Manifest einen Vorschlag unterbreitet, wie Politik, Wirtschaft und Bürger gemeinsam die Verkehrswende voranbringen können.“

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar)
„Elektrofahrzeuge können nur dann Teil der Verkehrswende werden, wenn der Strom für ihren Antrieb aus Erneuerbaren Quellen kommt. Der Ausbau der E-Mobilität muss mit einem Ausbau der Photovoltaik einhergehen. Für viele Menschen wird die  Elektromobilität erst dann zur attraktiven Alternative, wenn sie ihre Fahrzeuge zu Hause mit sauberem, günstigem Strom vom eigenen Dach betanken können.“

Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie e.V. (BWE)
„Die Windenergie wird der Leistungs- und Masseträger der neuen Energiewelt sein. Nicht nur im Strommarkt sondern in Industrie, Gewerbe, Wärme- und Kältekonzepten und der Mobilität werden sich immer mehr Anwendungen auf die Windenergie und erneuerbare Kraftstoffe stützen. E-Mobilität muss erneuerbar sein, weil sie nur dann CO2-neutral ist.“

Dr. Götz Warnke, Vorsitzender des Fachausschusses Nachhaltige Mobilität der Deutschen
Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)

„Erneuerbare Energien und E-Mobility – jetzt wächst zusammen was zusammengehört! Das betrifft wahrlich nicht nur die aus klimapolitischen Gründen notwendige Sektorenkoppelung, die innerhalb weniger Jahre zu einer Elektrifizierung und Dekarbonisierung des Verkehrswesens führen wird. Es betrifft auch die Tatsache, dass immer mehr Käufer von E-Fahrzeugen sich zeitgleich eine PV-Anlage anschaffen. Hier setzt sich die Erkenntnis durch, dass Sonnenenergie die vielfältigste, bürgernächste Form der eigenständigen Energieversorgung ist. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die PV auf dem eigenen Hausdach, als Mieterstrom-Projekt oder als Balkon-Modul für das E-Fahrrad installiert wird. Die nächste große Bewegung ist schon im Anrollen: mit PV-Flächen ausgestattete Autos, die während der Parkzeit Energie für die nächste Fahrstrecke generieren. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. hat diese Entwicklungen frühzeitig erkannt. Sie unterstützt daher alle wichtigen Projekte, die auf eine CO2-freie Mobilität abzielen.“

Markus A. W. Hoehner, CEO International Battery & Energy Storage Alliance (IBESA)
„Die International Battery and Energy Storage Alliance IBESA ist das erste internationale Exzellenznetzwerk im Bereich Batterie und Energiespeicherung, das sich einem internationalen und praxisorientierten Wissenstransfer verschrieben hat. Wir sind davon überzeugt, dass die Energiewende und, als ein elementarer Teilaspekt, die Mobilitätswende, ganzheitlich gedacht werden muss und dass Energiespeichertechnologien den Kern einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung ausmachen. Daher sehen wir uns in der Pflicht, über diese Zusammenhänge aufzuklären und unser weltweites Netzwerk und unsere Marktforschungsexpertise zu nutzen, um die Handlungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Akteuren zu fördern. In diesem Sinne ist es für uns eine Ehre, zu den Unterzeichnern dieses Manifests zu gehören und uns gemeinsam für die Sektorenkopplung im Energiebereich, und im Besonderen für den Ausbau der Elektromobilität, zu engagieren.“

 

 

 

Alle wollen mit grünem Strom fahren

 

Power2Drive hat gemeinsam mit dem BSW
eine Forsa-Studie veröffentlicht, mit die
Präferenz zum Ladestrom abgefragt wurde.
Mit 90% wurde EE-Strom bevorzugt (vgl. Grafik rechts).