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AVERE vergibt EVS 32 nach Lyon

Die AVERE-Gremien haben sich für Lyon als Ausrichter des nächsten EVS in Europa vom 9.- 12. Mai 2019 entschieden. Das 32. Electric Vehicle Symposion wird damit entgegen dem üblichen Turnus wieder nach Europa vergeben. Bei den AVERE-Sitzungen in Brüssel wurde zudem der EVS 30 in Stuttgart als Messlatte künftiger Symposien festgelegt.

Text und Fotos Andreas-M. Reinhardt

Im Ergebnis passt es, auch wenn die Entscheidungen manchmal unvorhersehbar sind. Am 29./30. November 2017 kamen in Brüssel Vorstand, Generalversammlung und Board of Directors der europäischen AVERE-Mitglieder zusammen, um über den Gastgeber des nächsten europäischen EVS zu entscheiden und das EVS 30 in Stuttgart zu bewerten.

Tagungsort AVERE, Brüssel,The Square - Brussels Meeting Centre, Rue Monts des Arts

Beworben hatten sich Lyon und Oslo, beide mit überzeugenden Präsentationen und Argumenten. Insofern überraschte die eindeutige Entscheidung für Frankreichs Vorschlag Lyon, gelegen in der zweitgrößten französischen Region "Auvergne-Rhône-Alpes". Damit wird bzw. bleibt es spannend, denn die "Industrieländer bzw. - Städte" bleiben damit in der Vorhand bei den EVS, um in den nächsten Jahren ihre Produkte bzw. Fahrzeuge zu präsentieren - ebenso wie die Wertschöpfungsketten der neuen Elektromobilität. Nach Stuttgart tritt bekanntlich Japan mit der Industriestadt Kobe vom 30. September bis 3. Oktober 2018 zu EVS 31 bereits in gut 10 Monaten an.

Nächste EVS in Europa? – 2019 statt 2020
Turnusgemäß wäre Europa erst 2020 an der Reihe gewesen. Warum ein Jahr früher? Die Amerikaner, organisiert in der Schwester-Organisation 'EDTA' (Electric Drive Transportation Association) kann aus terminlichen Gründen das EVS33 "nur 2020" an der Westküste der Vereinigten Staaten ausrichten. Pragmatisch hat der asiatische Verband 'EVAAP' (Electric Vehicle Association of Asia Pacific), der das EVS31 in Kobe/Japan ausrichtet, die außerplanmäßige Volte "zurück nach Europa" mitgetragen.

Der „Grand Place“ mit viel Gastronomie liegt fußläufig zum Tagungsort

Offen blieb allerdings, ob die europäischen Bewerber Norwegen mit Oslo und Frankreich mit Lyon auch bereits für 2019 antreten wollen und terminlich und organisatorisch auch können – es sind lediglich noch knapp 18 Monate bis Mai 2019.

„A World of e-motion“(Lyon) versus „Welcome to Oslo – the World’s EV capital“
Die AVERE-Sitzungsteilnehmer in Brüssel erlebten mehrere Stunden gut ausgearbeiteter und vorgetragener Präsentationen der Bewerber- Teams aus Frankreich und Norwegen – ebenbürtig in den Vorträgen, Argumenten und Budgets. Beeindruckend die Phalanx der Unterstützer, Partner und Sponsoren, welche Oslo und Lyon trotz der knappen und verkürzten Vorbereitungszeit für EVS 32 mobilisieren konnten.

Wenngleich Oslo medial weltweit bekannt ist, und man Oslo den informellen Titel "EV capital of the world" derzeit noch zubilligt, kann sich das Portfolio Lyons an Vielfalt und Alternativen durchaus sehen lassen - auch der Menge nach. Die elektrischen Transportangebote in dieser Großstadt umfassen E-Bus, E-CarSharing, autonome Vehikel bis Pedelecs, E-Taxis, E-Trolley-Bus bis zu E-Individualfahrzeugen.

Lyon EVS32: Management des Kongress
und der Messe verantwortet „LIVE!“ –
ein bekannter Veranstalter und Kongress-Ausrichter, unterstützt von AVERE France, der Messehallen „EUREXPO Lyon“ und der Stadt Lyon mit „ONLYLYON“

Lyon "lebt die E-Mobilität der Zukunft von Morgen bereits heute", und das EVS32-Motto "a World of e-motion" soll das nach den Worten von Joseph Beretta, Präsident AVERE France und Vizepräsident AVERE, zum Ausdruck bringen. Frankreichs Bewerberteam kann bereits jetzt auf die breite Unterstützung von Bevölkerung, Industrie und Politik (Regierung unter Präsident Macron) verweisen und lädt Europa und die Welt ein, sich in Lyon zu beteiligen und präsent zu sein im EVS32-Kongress, auf der begleitenden Messe und bei den Sonderveranstaltungen. Vermutlich wird sich das Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg nicht zweimal sagen lassen, gibt es doch über 30-jährige, gewachsene Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und der Region rund um Lyon.

Deutsch-französischer Motor bleibt entscheidender Faktor in Europa
Blättern wir kurz im Geschichtsbuch: "Die historische Leistung der Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland war die Keimzelle und der Wegbereiter für die Einigung Europas in Frieden und Solidarität. Auch heute bleibt der deutsch-französische Motor ein entscheidender Faktor in der europäischen Zusammenarbeit. Zentral sind dabei die direkten Beziehungen zwischen den Regionen und die konkreten Projekte der Akteure aus beiden Regionen", hieß es anl. eines Festakts Ende 2016. (zur offiziellen Pressemeldung)

Seit 1988 „Vier Motoren“: Lombardei, Katalonien, Auvergne-Rhône-Alpes und Baden-Württemberg
Bekanntlich sind Baden-Württemberg und Auvergne-Rhône-Alpes bedeutsame Standorte der Automobilindustrie und beide mit dem Strukturwandel in Richtung neuer Antriebs- und Mobilitätskonzepte, insbesondere Elektromobilität und Brennstoffzelltechnologie konfrontiert. Im weltweiten und zumal globalisierten Wettbewerb können beide Regionen nur durch internationale Partnerschaften bestehen. Und wir wissen spätestens seit dem EVS30 in Stuttgart, dass die e-mobil BW GmbH und das Automobilcluster LUTB-RAAC in Auvergne Rhône-Alpes eng kooperieren, sich oftmals treffen und fachlich austauschen, so wie im bestehenden Kooperationsabkommen festgelegt.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die 1988 organisierten "Vier-Motoren"-Regionen zu einer breiten, abgestimmten Unterstützung des EVS32-Weltkongresses in Lyon verständigen können und darüber hinaus sich Deutschland in 2018 fachlich breit im Kongress und auf der Messe exzellent beteiligen werden.

BSM bei EVS32 wieder dabei
Der BSM jedenfalls, unterstützt von seinen Mitgliedern und Partnern, wird sich erneut in Lyon engagieren, wenngleich die letzten drei Jahre Mitarbeit bei Planung, Organisation und Durchführung des EVS30 (seit der Brüsseler Entscheidung Oktober 2014) sehr arbeitsintensiv waren und die Ressourcen des Verbands forderten. Doch war die BSM- Festlegung auf Stuttgart und die positive AVERE-Entscheidung aus Sicht des BSM eine der glücklichsten!

Stuttgart: EVS30 als Accelerator und Motivator

Das 30. Electric Vehicle Symposium unter der Organisationsverantwortung von Landesmesse Stuttgart (Federführung), e-mobilBW, BSM, PSA, Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart und zahlreichen Landes-/Regions-Organisationen gilt in den Kreisen der Mitgliedsverbände von AVERE und WEVA ebenso als Erfolg wie unter den Teilnehmer/innen in Stuttgart vom 8.-12. Oktober 2017. Die Anerkennung für diese Organisationsleistung drückte sich in Brüssel unter anderem auch dadurch aus, dass die EVS32-Bewerber AVERE-France mit Lyon und Norwegian EV Association mit Oslo oftmals bei Ihren Präsentationen auf Stuttgart konkret Bezug nahmen und auch beim Planbudget und den Highlights die Größenordnungen von Stuttgart anstreben. Das Lob geht nach Stuttgart.

EVS 30 gilt als neues Benchmark in der WEV-Welt.
EVS 30 wurde in der Brüssel-Sitzung zum "Benchmark" für zukünftige Weltkongress- Planungen erklärt. Überhaupt hat die Stuttgarter Veranstaltung einschließlich des "Aktionstags Elektromobilität" am Sonntag unter Regie des Rathauses (unser Dank geht an Michael Hagel und sein Team) unterstützt vom EVS-Team zuvor für reichlich Motivation "pro Elektromobilität" bei den Entscheidern in den europäischen Verbänden beigetragen.

Als "Fußnote" hat man das Bestreben des Erfinders des Automobils, der Daimler AG, am Rande der AVERE-Veranstaltung zur Kenntnis genommen, mit den Messe-Exponaten "ICE/Diesel-Aggregate" auf dem Daimler-Stand sich in Teilen gegen die Elektromobilität zu positionieren - so wenigstens die Wahrnehmung.

Positiv beeindruckt waren die Mitgliedsverbände von dem hohen Niveau von Kongress-Vorträgen, Dialog-/Poster-Sitzungen ebenso wie von Exponaten der Aussteller und den begleitenden Veranstaltungen (Match Making und Firmenbesuche). Auch EU-Vizepräsident Maroš Šefčovič war sichtlich angetan von Kongress und Messe(-Rundgang). Er blieb außergewöhnlich lange, ebenso manche VIPs wie etwa Landesverkehrsminister Winfried Hermann.

Mit 9.867 Messebesuchern ingesamt - davon 33% aus dem Ausland - inklusive ca. 1.600 Konferenzteilnehmerinnen und ca. 1.100 Ausstellern einschl. deren Personals, gilt EVS30 als die bisher größte und beste EVS in der Geschichte der WEVA seit 1969.
Hier geht's zum offiziellen EVS30-Schlussbericht
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Danksagungen
DANKE Stuttgart -Region und Stadt und an das ganze Team.
DANKE Thomas Walter, Franz Loogen, Peter Sauber, Holger Haas – jeweils mit den Teams. Das war Spitze. Ja das war sogar Weltspitze – in Sachen Elektromobilität.
DANKE auch den Kongress-Teilnehmerinnen und Messe-Ausstellern in Stuttgart.

Und: Wir freuen uns auf EVS 31 KOBE im Okt. 2018 und EVS 32 Lyon im Mai 2019!

Links:
AVERE
- Kalender 2018 ff
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EVS 30
- Official Final Report
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e-mobil BW zum EVS 30
EVS 31
Kobe, Japan

Andreas-Michael Reinhardt ist BSM-Beauftragter „EVS 30 Stuttgart“ und BSM-Delegierter AVERE (Brüssel) / Member Board of Directors 2012 – 2017